Gegner kompakt: Freier bei Bayer

Keine Zeit, sich zu viele Gedanken über die Heimspiel-Misere zu machen: Regionalligist Eintracht Trier will heute bei Bayer Leverkusen II erneut seine Auswärtsstärke beweisen.

Trier/Köln. (AF) Eintracht-Trainer Mario Basler war nach dem 0:2 gegen Mönchengladbach alles andere als erfreut. Die Bilanz nach dem fünften Heimspiel: zwei Punkte, 2:10 Tore. Nicht in Zahlen zu messen: jede Menge Angst, große Nervosität. Und Spieler, die weit unter ihren Möglichkeiten blieben.

"Bei Auswärtsspielen sind wir im Kopf viel freier. Da spüren wir den Druck nicht so", sagt Basler. So könnte die Eintracht heute für den vierten Auswärtssieg in Folge sorgen - und zwar in der Stadt, in der es bislang die einzige Auswärtsniederlage gab, noch unter Trainer Werner Weiß: Leverkusen empfängt heute im Kölner Südstadion die Eintracht (19 Uhr). Der derzeitige Tabellenführer Köln II hatte zum Liga-Auftakt 2:0 gegen Trier gewonnen. Mit dem gleichen Ergebnis endete am vergangenen Freitag auch das "kleine" Derby zwischen Köln II und Leverkusen II.

Basler will sich dabei noch nicht äußern, ob er die Startformation ändern wird. "Ich warte erst die letzten Trainingseindrücke ab, bevor ich mich festlege", kündigt er an: "Ich muss auch sehen, wie sich die Mannschaft von dem Spiel erholt hat."

Auch die Torhüter-Frage lässt Basler noch unbeantwortet. Zuletzt ersetzte Uli Schneider - Stamm-Torwart der Vor-Saison - den Rot-gesperrten Pero Miletic im Eintracht-Tor. Nun hat Miletic seine Sperre abgesessen. Den Freibrief zur Rückkehr erhält er indes von Basler noch nicht. "Beide Torhüter haben gut trainiert."

Für Basler gibt es dabei in Köln an der Seitenlinie ein Wiedersehen mit einem früheren Nationalmannschafts-Kollegen: An Bayer-Trainer Ulf Kirsten hat Basler gute Erinnerungen. "Der ist ein sehr guter Typ. Wir hatten damals viel Spaß", sagt der Eintracht-Trainer.

Eintracht Trier (mögliche Aufstellung): Schneider (Miletic) - Dingels, Cinar, Lacroix, Barton - Schulz, Schäfer, Hartung, Wittek (Rakic) - Risser (Müller), Touré

Bayer Lever-

kusen II



Der Club: Die Rheinländer qualifizierten sich als Zweiter der Oberliga Nordrhein problemlos für die neue Regionalliga (hinter Gladbach, vor Köln). Für die Bayer-Talente geht es aber vorerst darum, genügend Abstand zu den Abstiegsplätzen zu schaffen. Von den Punkten und der Tordifferenz ist Leverkusen exakt gleich mit Eintracht Trier (elf Punkte, minus sechs Tore).

Der Kader: Leverkusen verfügt über viele talentierte Nachwuchsspieler, die auch schon mal in der Bundesliga auf der Bank sitzen: Eine große Nachwuchs-Hoffnung ist etwa Stürmer Richard Sukuta-Pasu, der zuletzt noch in Trier mit der U19-Nationalmannschaft spielte. Abwehr-Chef ist der erfahrene Markus Happe (36, über 200 Bundesliga-Spiele).

Der Trainer: Einer der ganz großen Stürmer der 90er trainiert die Bayer-Auswahl: Ulf Kirsten (42) wurde in den Neunzigern drei Mal Bundesliga-Torschützenkönig. Insgesamt erzielte er 182 Bundesliga-Tore in 350 Einsätzen. Kirsten war in den 90ern auch Nationalmannschafts-Kollege von Eintracht-Trainer Mario Basler.

Das Besondere: Das Verhältnis zwischen Kölnern und den rechtsrheinischen Nachbarn ist gerade im Fußball etwas angespannt. Das ändert nichts daran, dass Bayer Leverkusen II seine Regionalliga-Heimspiele in dieser Saison in Köln austrägt - im Südstadion. Grund dafür sind die Bauarbeiten rund um die BayArena. (AF)

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