Handarbeit statt Fußarbeit

Neue Erfahrung für den Routinier: Markus Anfang (35), Mittelfeldspieler von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier, hat bei Jugend-Rollstuhl-Basketballern eine verlorene TV-Wette eingelöst.

 Den Korb im Visier: Eintracht-Spieler Markus Anfang (vorne) gibt auf fremdem Terrain sein Bestes. Mit beim Rollis-Besuch dabei war auch Eintracht-Teamkollege Aydin Ay (Dritter in der Reihe). Foto: privat

Den Korb im Visier: Eintracht-Spieler Markus Anfang (vorne) gibt auf fremdem Terrain sein Bestes. Mit beim Rollis-Besuch dabei war auch Eintracht-Teamkollege Aydin Ay (Dritter in der Reihe). Foto: privat

Trier. (bl) Ein bisschen Regelkunde, ein paar Erklärungen zum Sport-Rollstuhl — und schon geht's los. Ein paar Runden drehen im abgetrennten Hallen-Teil in der Arena Trier, ein paar Aufwärm-Übungen für Hände und Arme. Markus Anfang wird ins kalte Wasser geworfen — und schlägt sich gut. Bei den Korbleger-Übungen gibt der Fußballer von Eintracht Trier schon eine sichere Figur ab. Auch die Kinder und Jugendlichen registrieren das und zollen Applaus. Markus Anfang ist direkt in die Gruppe integriert.

Die Gruppe: Das sind an diesem Abend zwölf "Rollis-Kids", also Junioren und Kinder der Jugend-Abteilung des RSC Rollis Trier. Markus Anfang trainiert unter der Anleitung von Bundesliga-Spieler Dirk Passiwan mit den zehn- bis 16-jährigen Rollstuhl-Basketballern, weil er eine TV-Wette verloren hat.

Anfang: Rollstuhl-Basketball ist richtig anstrengend



Der 35-Jährige hatte in der vergangenen Spielzeit gewettet, die Eintracht werde am Saisonende mehr als 45 Punkte auf dem Konto haben. Letztlich waren es nur 41. Sein Wetteinsatz: Der Besuch einer integrativen Sport-Gruppe.

Zum Ende des Trainings steht eine Partie auf dem Programm. Da blüht Anfang richtig auf. Der Ehrgeiz packt ihn, er versprüht Teamgeist und überzeugt mit klugen Zuspielen. Geschwitzt steigt er aus dem Rollstuhl, der je nach Ausführung zwischen 3000 und 5000 Euro kostet.

Der Sport geht in die Arme und strapaziert die Hände, das merkt Anfang schon nach der rund zweistündigen Trainingseinheit. "Das ist eine neue Erfahrung für mich. Es ist richtig anstrengend. Wenn man selbst mitmacht, merkt man erst, was Rollstuhl-Basketballer leisten — und wie viel Spaß der Sport macht", sagt der 35-Jährige, dem auch der integrative Charakter der Sportgruppe imponiert. Bei den Rollis, deren Spieler aus einem Umkreis von 80 Kilometern nach Trier kommen, bilden Behinderte und Nichtbehinderte ein Team. Anfang: "Im Rollstuhl sind alle gleich und aufeinander angewiesen. Es ist schön, zu sehen, wie toll das funktioniert."

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