Hintergrund: Köln stürmt Triers Festung

Trier · DFB-Pokal: Erstligist siegt problemlos mit 3:0 im Moselstadion Es sollte nicht sein: Eintracht Trier hatte gestern Abend im DFB-Pokal-Achtelfinale keine Chance gegen den 1. FC Köln. Ganz sicher mit 3:0 zog der Erstligist in die nächste Runde ein.

Erinnerungen wurden wach. Auch in der zweiten Pokal-Runde gegen Arminia Bielefeld lag Eintracht Trier nach einem Doppelschlag mit 0:2 zurück. So wie gestern Abend gegen Köln nach den Treffern von Milivoje Novakovic (27.) und Youssef Mohamad (29.) Zwei Tore, die den Gastgebern vor der prächtigen Kulisse im ausverkauften Moselstadion richtig weh taten. Damals wie gestern reagierte Eintracht-Trainer Mario Basler intuitiv und brachte mit Andreas Anicic und Tayfun Pektürk zwei neue Spieler.

Die raschen Wechsel sollten vielleicht doch noch die Wende bringen. Im eigenen Team weitere Kräfte freisetzen, den Gegner verunsichern – so war offensichtlich der Plan. Doch der 1. FC Köln tat Trier nicht den Gefallen, ins Spiel zurückfinden zu dürfen. Im Gegensatz zu Hannover 96 und Bielefeld in den ersten beiden Pokal-Runden, als Trier zwei Mal Rückstände umbog. Ziemlich humorlos brachten die Rheinländer den Sieg und damit den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale nach Hause. Weil sie die Eintracht nicht unterschätzten. Der Regionalligist spielte vor allem zu Beginn recht ordentlich mit und zeigte viel Kampf sowie viel Einsatz. Doch es fehlte die Klasse, um den Erstligisten in die Bredouille bringen zu können.

Die Gäste, lautstark unterstützt von mehr als 3000 Anhängern, waren immens offensiv ausgerichtet. Die Außenverteidiger Fabrice Ehret und Miso Brecko mutierten in vielen Phasen zu Mittelfeldspielern. Lukas Podolski zog es oft in die Zentrale. Im Wissen, dass eine 2:0-Führung gefährlich sein kann, drängte der FC auch in der zweiten Halbzeit aufs Trierer Tor. Nach dem 3:0 für Köln war endgültig die Spannung raus. Nach dem Schlusspfiff lagen sich Podolski und Sahr Senesie in den Armen. Der Eintracht-Offensivspieler musste wie seine Kollegen anerkennen, dass gegen Köln an diesem Abend kein Kraut gewachsen war. Mit leicht hängenden Köpfen bedankten sich die Eintracht-Spieler beim Anhang.

Köln stürmte die Festung Moselstadion. Zur Freude der FC-Fans, die schon nach einer halben Stunde „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ skandierten – in Anspielung auf die Finalstadt des Pokals. Für die Eintracht gilt nun, einen erneuten Anlauf Richtung DFB-Pokal in der nächsten Saison zu nehmen – über den Rheinland-Pokal. Für diesen Wettbewerb wurde gestern Abend die vierte Runde ausgelost. Der Regionalligist sollte ohne Mühe weiterkommen. Der Gegner Mitte November ist nämlich die zweite Mannschaft der Eintracht.

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