Hoffnung mit acht Buchstaben

Fußball-Regionalligist Eintracht Trier kann sich derzeit auf seine Heimstärke verlassen. Dank des 2:1-Erfolgs gegen Wormatia Worms bleibt das Team in Schlagdistanz zur Tabellen-Spitze.

 Christopher Reinhard (rechts) feierte im Eintracht-Dress einen gelungenen Einstand. TV-Foto: Anna Lena Bauer

Christopher Reinhard (rechts) feierte im Eintracht-Dress einen gelungenen Einstand. TV-Foto: Anna Lena Bauer

Trier. Weder der Wormser Anschlusstreffer zum 1:2 durch Christian Bolm, noch die von Sahr Senesie und Wilko Risser vergebenen Konter-Chancen zum möglichen 3:1 ließen den Puls von Eintracht-Trainer Mario Basler so richtig in die Höhe schnellen. Die kurzzeitige Unklarheit darüber, ob er Max Bachl-Staudinger vier Minuten vor Schluss einwechseln darf, schreckte den 40-Jährigen an der Seitenlinie mächtig auf. Was war passiert? Der Name des 18-Jährigen stand nicht in der Mannschaftsaufstellung, die vor dem Spiel ausgeteilt worden war. Dafür aber jener von Tim Eckstein, obwohl er von vornherein nicht im 18-Mann-Kader für die Partie gegen Worms vorgesehen war. Eine regelwidrige Einwechslung Bachl-Staudingers — und der Trierer Heimsieg wäre Makulatur gewesen. Doch die Entwarnung kam postwendend. Auf dem entscheidenden, offiziellen Spielberichtsbogen hatte alles seine Ordnung.

So durfte Basler nach 90 wechselhaften Minuten befreit jubeln. Über den dritten Heimsieg in Folge, gesichert vor allem dank einer guten ersten Halbzeit der Trierer. "Da hat die Mannschaft ihr Potenzial gezeigt", sagte Basler. Auch Senesie, der Schütze zum 1:0 (11.) nach einer zu kurzen Ball-Abwehr der Wormser befand: "Das sah richtig gut aus."

Doch trotz einer komfortablen Führung zum Seitenwechsel (Risser traf nach einem Abwehrschnitzer von Wormatia-Kapitän Matthias Lang zum 2:0, 40.), machte es die Eintracht noch mal spannend. Wie schon mehrfach in dieser Saison. "Nach dem Gegentor haben wir etwas nachgelassen", bilanzierte Christopher Reinhard. Der 24-Jährige absolvierte nach seiner Verpflichtung unter der Woche ein 90-minütiges Debüt im defensiven Mittelfeld. Zu seiner Zufriedenheit ("Ich fühle mich fit, ich hatte keine Pro bleme mit der Luft"). Und zur Zufriedenheit des Trainers: "Er hat ein tolles Spiel abgeliefert. Er ist ein Stabilisator für die Mannschaft. Er gibt mir die Zuversicht, dass wir uns in den nächsten Wochen weiter oben in der Tabelle festbeißen können." Reinhard — die personifizierte Hoffnung mit acht Buchstaben.

Hintergrund

Festnahmen: Vor und während der Partie gegen Worms wurden nach Polizeiangaben 20 Eintracht-Anhänger der Ultra-Szene in Gewahrsam genommen. Sie gehörten zu einer rund 40-köpfigen Gruppe, die versucht hatte, den Gästeblock zu stürmen — womöglich infolge einer Provokation. Aus Protest nahm der Kern der Eintracht-Ultras erst kurz vor der Halbzeit seinen Stammplatz auf der Gegengerade ein. Eintracht-Geschäftsstellenleiter Dirk Jacobs: "Diese Aktion war total daneben. Wir werden in dieser Woche das Gespräch mit Vertretern der Ultras suchen. So stellen wir uns die Unterstützung der Mannschaft nicht vor." Wiedersehen mit "Zou-Zou": Bei einem Probetraining in Trier hatte er die sportliche Leitung jüngst nicht überzeugt, dennoch gab es ein Wiedersehen mit Ex-Eintrachtler Zouhair Bouadoud im Moselstadion: Wormatia Worms hat den 23-Jährigen (elf Oberliga-Tore für Trier in der Saison 2006/07) unter Vertrag genommen. Wormatia-Trainer Sascha Koch: "Körperlich ist er noch nicht bei 100 Prozent. Deshalb dürfen wir jetzt von ihm trotz seiner Qualitäten keine Wunder erwarten." (bl)

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