Poldi tut ihm leid

Einst hat er die Trikots des 1. FC Köln und von Eintracht Trier getragen. Deshalb blickt Helmut Bergfelder, Mitarbeiter im Trie rer Sportamt, gespannt auf das DFB-Pokal-Duell am Dienstag. Sein Tipp: Die Eintracht gewinnt knapp, oder sie verliert hoch.

 Helmut Bergfelder — damals und heute. Im „kicker“ vom 23. Juli 1973 zierte er im Trikot von Fortuna Köln das Titelblatt. TV-Foto: Mirko Blahak

Helmut Bergfelder — damals und heute. Im „kicker“ vom 23. Juli 1973 zierte er im Trikot von Fortuna Köln das Titelblatt. TV-Foto: Mirko Blahak

Trier. (bl) Helmut Bergfelder muss erst auf die Suche gehen. Direkt greifbar hat er das alte Dokument in seinem Haus in Trier-Feyen nicht. In einer Kiste wird er fündig. Das Titelblatt des "kicker"-Magazins vom 23. Juli 1973 ist noch recht gut erhalten. Einmal - an jenem Tag - hatte er es auf die Titelseite der großen Sportzeitschrift geschafft.

Der heute 62-Jährige ist keiner, der Erinnerungen an seine Fußballer-Karriere an den Wänden für jedermann sichtbar wach hält. In seinem Kopf ist die Vergangenheit dennoch recht präsent. "Ich war damals das kleine Kerlchen unter den ganzen Stars wie Wolfgang Overath oder Hennes Löhr. Der 1. FC Köln war damals mit die Nummer eins in Deutschland." 1965 wechselte Offensivspieler Bergfelder aus Bliesheim zum FC. Bei den Kölnern kam er in der Bundesliga lediglich ein Mal zum Einsatz. Am 26. April 1968 im Spiel beim MSV Duisburg (2:3).

Bergfelder ging zum Bonner SC und später zu Fortuna Köln, wo er in der höchsten und zweithöchsten Klasse spielte. Mit 30 Jahren wechselte der frühere Auswahlspieler in der deutschen Amateur-Nationalmannschaft sowie in der Olympia-Auswahl zum damaligen Zweitligisten Eintracht Trier. Zwischen 1976 und 1981 spielte er an der Mosel. "Mir wurde damals auch eine berufliche Perspektive gegeben, das war mit ausschlaggebend." Bergfelder machte in der Trierer Stadtverwaltung eine Ausbildung, noch heute ist er im Sportamt beschäftigt.

In Trier hat Bergfelder, der in Köln aufgewachsen ist, seine zweite Heimat gefunden. Wenn er am Dienstag das DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen seinen Ex-Clubs im Moselstadion verfolgen wird, drückt er der Eintracht die Daumen. Er hofft auf einen neuerlichen "Euphorieschub" wie in der zweiten Runde gegen Arminia Bielefeld (4:2 n.V.). Dem 1. FC Köln wünscht er den Klassenerhalt - und Lukas Podolski, dass er nicht verheizt wird. "Er tut mir ein bisschen leid. Für das Umfeld ist er der Herrgott. Aber er ist noch jung. Noch kann er diese Last nicht tragen."

Wie bereitet sich Trier vor? Was läuft beim 1. FC Köln? Wie haben die Fans frühere Trierer Pokal-Erfolge erlebt? Der TV stimmt Sie in einem Countdown auf den Knüller gegen Köln ein.

Pokal-Splitter

Großbildleinwand: Wer keine Karte für das Achtelfinal-Spiel zwischen Trier und Köln bekommen hat, kann die Partie auf einer Großbildleinwand im Festzelt der World of Romika (Metternichstraße 35) verfolgen. Laut Eintracht-Angaben ist der Eintritt frei. Das Zelt öffnet um 18 Uhr. Poldi optimistisch: Leicht erkältet hat Kölns Stürmerstar Lukas Podolski gestern das Frauen-DFB-Pokal-Achtelfinale ausgelost. Dabei äußerte er sich auch zum Pokal-Spiel in Trier: "Wir sind Favorit und wollen weiterkommen. Dann sind wir schon im Viertelfinale. Das ist ein ganz einfacher Weg, um nach Berlin zu kommen." (bl)

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