Regionalliga: Eintracht Trier kassiert 1:3-Niederlage in Mannheim

Mannheim · Fußball-Regionalligist Eintracht Trier hat bei Waldhof Mannheim die erste Auswärtsniederlage in dieser Saison hinnehmen müssen. Bei den Kurpfälzern verloren die Moselaner am Samstagnachmittag trotz einer einstündigen Überzahl mit 1:3.

Das feurige Südwest-Duell nahm nach einer höhepunktarmen Anfangsviertelstunde richtig Fahrt auf. In der 21. Minute gingen die Gastgeber nach einem Eckball von Nicolas Roth in Führung. Die Eintracht konnte den Ball im eigenen Strafraum nicht klären, Dennis Geiger schaltete am schnellsten und schob den Ball aus kurzer Distanz ins Tor. Die Führung für die Waldhöfer war nicht unverdient, weil sie schon zu diesem Zeitpunkt einen Tick giftiger, strukturierter und bei Standards gefährlich waren.

Das bekam der SVE auch sechs Minuten später zu spüren. Einen Freistoß des Ex-Eintrachtlers Martin Wagner verwertete Jure Colak per Kopf zum 2:0. Er setzte sich gegen Steven Kröner an der Fünf-Meter-Linie durch, Eintracht-Torwart Andreas Lengsfeld blieb auf der Linie kleben.

Beide Innenverteidiger des SVW trafen nach Standards - eine bittere Erkenntnis für die Eintracht, die eine Stunde lang in Überzahl spielen durfte. In der 30. Minute sah Mannheims Wal Fall die Rote Karte nach einer Tätlichkeit gegen SVE-Stürmer Chhunly Pagenburg. Fall hatte "Chhun" mit einem Stoß zu Fall gebracht. Eintracht-Trainer Roland Seitz reagierte. Er brachte mit Markus Fuchs einen zusätzlichen Angreifer und stellte auf eine 4-4-2-Formation um.

Trotz numerischer Überlegenheit blieb Trier fahrig. Die Gäste fanden kein Konzept, um die Überzahl auszunutzen. In der Defensive blieben sie unsicher. Einen Schuss von Vllaznim Dautaj ließ Lengsfeld nach vorne abklatschen, Dennis Franzin nahm das Geschenk aber nicht an - sein Schuss ging neben das Tor (40.).

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Trierer Angriffsbemühungen Stückwerk. Die erste richtig gefährliche Offensivaktion hatte Pagenburg, als er mit einem Schuss ins kurze Eck SVW-Torwart Rainer Adolf prüfte (52.). Einen indirekten Freistoß aus 13 Metern setzte "Chhun" am Tor vorbei (55.). Schiedsrichter Boris Reisert hatte zuvor ein hohes Bein von Geiger gegen Pagenburg geahndet. Aus Sicht von Eintracht-Trainer Roland Seitz hätte der Referee hier Elfmeter pfeifen müssen. Auch SVW-Coach Reiner Hollich sagte: "Da haben wir Glück gehabt."
Trier blieb ohne zündende Ideen und schlampig im Passspiel. Eine Ausnahme: Mit einem ansehnlichen Angriff gelang nach 74 Minuten der Anschlusstreffer. Schön wurde der Ball zu Fuchs durchgesteckt, der direkt abzog und Adolf keine Abwehrchance ließ.

Mit einem Konter in der 80. Minute setzte der SVW dem Aufbäumen des SVE jedoch rasch ein Ende. Roth schickte Ajdin Zeric auf die Reise, der sich im Duell mit Lengsfeld die Ecke aussuchen konnte. Die Eintracht spielte in dieser Szene unnötig auf Abseits. Die 3:1-Führung ließen sich die Kurpfälzer nicht mehr aus der Hand nehmen.
"Meine Mannschaft hat ein großes Kämpferherz gezeigt. Sie bekommt zwei freie Tage, um sich zu erholen", sagte Hollich. Seitz ärgerte sich nicht nur wegen der beiden Gegentore nach Standards: "In Überzahl haben wir zu wenig Durchschlagskraft gezeigt."
Spiel-Statistik

Waldhof Mannheim: Adolf - Stiller, Geiger, Colak, Huckle - Roth (88. Wassey), Kochendörfer, Fall, Wagner - Dautaj (73. Malchow), Franzin (44. Zeric)

Eintracht Trier: Lengsfeld - Konrad (68. Dingels), Klinger, Hollmann, Brighache - Kröner (56. Zittlau) - Lewerenz, Abelski, Kuduzovic (35. Fuchs), Watzka - Pagenburg

Tore: 1:0 Geiger (21.), 2:0 Colak (27.), 2:1 Fuchs (74.), 3:1 Zeric (80.)

Schiedsrichter: Boris Reisert (Rödermark)

Zuschauer: 2494

Rote Karte: Fall (30., Tätlichkeit gegen Pagenburg)

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