"In Trier kaufen wir gerne ein"

Burghausen/Trier · Fußball-Drittligist Wacker Burghausen macht mit mehreren ehemaligen Spielern von Eintracht Trier gute Erfahrungen. Josef Cinar, Ahmet Kulabas und Sahr Senesie sind unterdessen besorgt über die Entwicklung bei ihrem Ex-Verein von der Mosel.

 Aus Römern wurden Ritter: Die Ex-Eintrachtler Sahr Senesie, Josef Cinar und Ahmet Kulabas (von links) spielen heute in Burghausen. TV-Foto: Mirko Blahak

Aus Römern wurden Ritter: Die Ex-Eintrachtler Sahr Senesie, Josef Cinar und Ahmet Kulabas (von links) spielen heute in Burghausen. TV-Foto: Mirko Blahak

Burghausen/Trier. In der örtlichen Pizzeria "Da Claudio" ist die Stimmung ausgelassen. Die Spieler feiern eine kleine Pasta-Party nach dem 2:0-Erfolg gegen Halle. Der vierte Sieg in Folge, ein neuer Rekord für Wacker Burghausen in der dritten Liga. An der Serie der Oberbayern haben auch drei Ex-Spieler von Eintracht Trier ihren Anteil: Josef Cinar, Ahmet Kulabas und Sahr Senesie.
Innenverteidiger Cinar, zwischen 2008 und 2011 Integrationsfigur bei der Eintracht, hat sich auch bei Wacker als Führungsspieler etabliert. Als zweiter Kapitän ist er ein verlängerter Arm des Trainers (siehe Extra). "Ich habe mir das Ansehen Stück für Stück erarbeitet", sagt der 28-Jährige, der als Stammkraft gute Aussichten hat. Auf dem Fußballplatz und in seiner Wohnung. "Ich lebe direkt am historischen Stadtplatz, mit Blick auf die Burg." Diese erstreckt sich auf einer Anhöhe über einen Kilometer und gilt damit als längste Burganlage Europas.
Nachbar von Cinar ist Sahr Senesie, zwischen November 2008 und Juni 2010 für die Eintracht aktiv und später über Homburg an die Salzach gekommen. "Ich bin zufrieden, wir spielen eine gute Rolle", sagt der 27-Jährige, der sich nach einer Rot-Sperre den verloren gegangenen Platz in der Startelf zurückerobern will.
Seit diesem Sommer ist Ahmet Kulabas für Burghausen am Ball. Es ist der zweite Versuch des 25-jährigen Eintracht-Toptorjägers der Vorsaison in der dritten Liga. Diesmal könnte er es packen. Gegen Halle war er als Einwechselspieler mit einer Torvorlage und einem Treffer der Matchwinner. "Die Trainingseinheiten im Sommer waren sehr hart, härter als in Trier. Daran musste ich mich gewöhnen", sagt Kulabas, der bei Wacker nicht als Stürmer, sondern als offensiver Mittelfeldspieler zum Zug kommt. "In der Zentrale ist er mit Youssef Mokhtari einer der überragenden Spieler der dritten Liga", lobt Wacker-Geschäftsführer Florian Hahn, der sagt: "In Trier kaufen wir gerne ein."
Vielleicht auch in der Zukunft. Hahn lässt durchblicken, auch ein Auge auf Chhunly Pagenburg zu werfen, der mit zehn Treffern derzeit die Torjägerliste in der Regionalliga Südwest anführt.
Cinar, Kulabas und Senesie verfolgen weiterhin, was sich bei der Eintracht tut. Die Entwicklung betrachten sie mit Sorge: "Es gibt im Umfeld zu viel Schwarz-Weiß-Malerei. Es ist ein Unding, dass manche Fans nach dem 0:1 gegen Elversberg gegenüber den Spielern ausfallend geworden sind", sagt Senesie. Wie er glaubt auch Cinar, dass der SVE in der dritten Liga bestehen könnte: "Die Eintracht hat ein Riesenpotenzial. Aber das muss endlich mal ausgeschöpft werden."Extra

Trainer-Stimmen: Der Bulgare Georgi Donkov (42) ist seit 1. Juli Cheftrainer bei Wacker Burghausen. Das denkt der Ex-Profi (unter anderem VfL Bochum und 1. FC Köln) über … … Josef Cinar: "Er ist ein wichtiger Führungsspieler für mich. Er ist ein guter Fußballer und charakterlich sehr bedeutsam für die Mannschaft." … Ahmet Kulabas: "Er ist ein überragender Offensivfußballer. Er hat eine gute Übersicht und fühlt sich hinter den Spitzen wohl." … Sahr Senesie: "Er ist für mich kein Joker sondern Stammspieler. Nach seiner Rot-Sperre hat er zuletzt aus taktischen Gründen nicht von Anfang an gespielt." bl

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