Kampfansage trotz klammer Kasse

Trier · Seit dem Zweitliga-Abstieg 2005 sind die Mitgliederzahlen bei Eintracht Trier gesunken. Mit einer Kampagne will der Regionalligist wieder die 1000er-Marke anvisieren. Wichtige Werbung wäre sportlicher Erfolg. Hier peilt der SVE nun offensiver als bislang die Aufstiegsrelegation an.

 Mit der Kampagne „Meine Heimat - Mein Verein“ will die Eintracht neue Mitglieder gewinnen. Im Bild (von links): Dirk Jacobs (Geschäftsführer), Roman Gottschalk (Vorstand), Andreas Garnier (Aufsichtsrat/Sponsor), Ernst Wilhelmi (Vorstand), Roland Seitz (Trainer), Harry Thiele (Vorstand). TV-Foto: Mirko Blahak

Mit der Kampagne „Meine Heimat - Mein Verein“ will die Eintracht neue Mitglieder gewinnen. Im Bild (von links): Dirk Jacobs (Geschäftsführer), Roman Gottschalk (Vorstand), Andreas Garnier (Aufsichtsrat/Sponsor), Ernst Wilhelmi (Vorstand), Roland Seitz (Trainer), Harry Thiele (Vorstand). TV-Foto: Mirko Blahak

Trier. "Meine Heimat - Mein Verein." So lautet der Slogan einer Kampagne, mit der Eintracht Trier in den nächsten Wochen neue Mitglieder gewinnen möchte. Deren Zahl ist in den vergangenen Jahren auf zuletzt 870 gesunken, perspektivisch soll sie wieder vierstellig werden. "Wir hatten in der Vergangenheit zu wenig Kommunikation mit den Fans. Das muss sich ändern. Wir müssen den Anhängern mehr bieten und nicht nur sagen: ,Wir wollen deinen Beitrag.\' Wir müssen Interessierten auch deutlich machen, dass sie mit ihrer Mitgliedschaft eine Stimme haben, sich einmischen und mitdiskutieren können", räumt SVE-Geschäftsführer Dirk Jacobs Fehler in der Vergangenheit ein.
Auf Plakaten und Flugblättern werben nun Prominente und Nicht-Prominente für eine Mitgliedschaft beim SVE. Wer dem Club beitritt, erhält neben verschiedenen Rabatten ein Paket mit Gutscheinen im Wert von rund 70 Euro.
Nicht nur monetäre Gaben, auch sportliche Erfolge können Attraktivität ausstrahlen. In der Regionalliga liegt der SVE auf Platz vier - mit drei Punkten Rückstand auf Rang zwei, der wie Platz eins zur Aufstiegsrelegation berechtigt. "Die Möglichkeiten sind begrenzt. Von daher hat das Team bislang das Optimum erreicht", glaubt Andreas Garnier, Geschäftsführer des Eintracht-Trikotsponsors Romika.
Vielleicht aber geht noch mehr. "Wir würden uns tierisch freuen, sollte es am Ende für einen Relegationsplatz reichen, auch wenn das absolut kein Muss ist", sagt Eintracht-Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi. Die Töne werden forscher, obwohl der Kader weiterhin vor allem im Offensivbereich recht schmal bestückt ist (siehe Eintracht-Ecke). Das ist ein Indiz dafür, dass die Clubspitze eine Nachverpflichtung in diesem Winter durchaus im Blick hat, wenngleich davon offiziell (noch) keine Rede ist.
Doch es könnten sich Türen öffnen: Die Stürmer-Sammelaktion des Supporters Club Trier (SCT) hat schon 8000 Euro eingebracht, ein möglicher Abgang von Narciso Lubasa könnte weiteren Spielraum eröffnen. Großes Lob zollt Wilhelmi dem SCT-Engagement: "Die Aktion schlägt bundesweit Wellen. Was dort gemacht wird, ist sensationell!" bl
Extra

Sorgen im Sturm: Eintracht Trier gehen vor dem ersten Testspiel in der Wintervorbereitung am Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern (14 Uhr, Moselstadion) und der Teilnahme am Hallenturnier der SV Elversberg (Freitag/Sonntag) die Offensivspieler aus. Laut Eintracht-Trainer Roland Seitz fällt Stürmer Markus Fuchs auf unbestimmte Zeit aus. Bei einem Härtetest Anfang der Woche hatte der 32-Jährige die Folgen eines Muskelabrisses im Adduktorenbereich erneut gespürt. Bei Christoph Anton bremst Seitz die Euphorie: "Er ist heiß. Doch er hat vier Monate lang nicht gespielt. Er ist im Aufbautraining. Keiner weiß, wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann." Zudem hat sich Burak Sözen verletzt (Verdacht auf Innenbandteilanriss am rechten Sprunggelenk). Eine genaue Diagnose soll es heute geben. bl

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