Bloß den Spaß am Kicken nicht verlieren
Mülheim · Seit 2005 steht die Mülheimerin Ute Thiel dem Frauen- und Mädchen-Fußball im Spielkreis Mosel vor, hat die unterschiedlichsten Aufgaben zu bewältigen. Im Gespräch mit dem TV spricht sie über ihre Tätigkeitsfelder, Tendenzen und Auswirkungen der Heim-WM auf den regionalen Fußball.
Mülheim. Sie organisiert den Spielbetrieb, übernimmt die Staffelleitung, plant Feriencamps und den "Tag des Mädchenfußballs". Ute Thiel aus Mülheim ist die Frauen- und Mädchen-Referentin im Fußball-Spielkreis Mosel. Alles was dort an Frauen- und Mädchenfußball anfällt, landet also auf Ute Thiels Tisch. Alles macht sie ehrenamtlich. Für sie selbstverständlich.
Die 46-Jährige arbeitet dabei eng mit den Kreistrainern zusammen, wie sie sagt. Selbst leitet sie die Übungsstunden der Damenmannschaft der Spielvereinigung Mülheim-Brauneberg in der Bezirksklasse. "Leider ist die Mannschaft im Vorjahr aus der Bezirksliga abgestiegen, weil viele erfahrene Spielerinnen aufgehört haben und etliche Mädchen aus der Jugend integriert werden mussten", sagt sie.
Die Entwicklung im Frauen- und Mädchenfußball im Spielkreis Mosel sieht Ute Thiel aus unterschiedlichen Blickwinkeln: "Die Zahlen stagnieren aufgrund der demografischen Entwicklung. Die Zahl der Mannschaften im Seniorinnenbereich ist gleichbleibend. Die Frauen-Weltmeisterschaft in diesem Jahr hat sich nicht sonderlich positiv auf die Region ausgewirkt." Das liege vielleicht auch daran, dass es in Sachen Betreuung hier und da noch etwas hapert - "es ist schließlich ein Ehrenamt. Wir müssen die weitere Entwicklung abwarten, was sich im nächsten Jahr tut. Einige Vereine wollen im Jugendbereich neu anfangen, ich denke da an Wittlich und Neumagen", sagt die gelernte Bürokauffrau und sieht positive Ansätze.
Positive Entwicklung bei Mädchen
Aus dem Spielkreis Mosel spielen fünf Teams mit: jeweils zwei Mannschaften schickt der SV Dörbach und der TuS Reil ins Rennen - je ein Team kommt aus Bettenfeld, Zeltingen und Mülheim. Alle spielen überkreislich, Kreisklassen gibt es im Frauenfußball im Verband Rheinland nicht, die Bezirksklassen sind hierzulande die niedrigsten Spielklassen.
Die Entwicklung bei den Mädchen sieht Ute Thiel durchaus positiv. Denn einige Teams haben sich vor allem im B-, C -und D-Mädchensektor gebildet. Es seien auch 9er-Mannschaften dabei.
Die Ehrenamtlerin, die zudem als Trainerin bei den B- und C-Mädels in der Spielgemeinschaft mit Longkamp und Monzelfeld aktiv im Tagesgeschäft ist, hat mit 18 Jahren in Burgen mit dem Fußball begonnen - wurde auf einer Geburtstagsparty vom Spaß am Kicken überzeugt. "Der Spaß ist geblieben, auch wenn die Einstellung der Spielerinnen nicht immer so ist, wie man es selbst gewohnt ist." Die Ernsthaftigkeit fehle manchmal, sagt die bis zur Vorsaison noch aktive Fußballerin. L.S.
