Ein halbes Leben für den Sport

In seiner Heimat an der Mosel ist Friedel Lex schon längst zum Urgestein des heimischen Fußballsports geworden. Auch im Fußballverband Rheinland hat sich der langjährige Vorsitzende des SV Pölich verdient gemacht.

Pölich. (b) Im vergangenen Jahr hat er nach 28 Jahren seinen Posten als Vereinschef an seinen Stellvertreter Michael Scholer abgetreten. "Irgendwann kommt die Zeit, wo man den Jüngeren den Vortritt lassen muss", schmunzelt der 67-Jährige, der seinem Nachfolger ein glückliches Händchen und viel Erfolg wünscht. "Arbeitslos" ist der Winzer im Ruhestand jedoch noch nicht. Seit über zehn Jahren pflegt er die Außenanlagen am Eurostrand Leiwen, und seit nunmehr vier Jahrzehnten kümmert sich Friedel Lex auch um die Sportanlagen seines Heimatvereins in Pölich.

Der Winzer mit dem grünen Daumen



Sei es auf der Rasenanlage an der Mosel oder auf "Hohenbüsch", der naturverbundene Friedel Lex sorgt überall für den richtigen Schnitt und hält die Anlagen sauber. Etwas kräftezehrend ist die Arbeit vor allem in der Herbstzeit, wenn der rüstige Rentner zum Rechen greifen muss. "Da würde mir ein Laubsauger die Arbeit schon etwas erleichtern", sagt Lex, der zu jeder Tageszeit auf der Sportanlage aktiv ist. Etliche Einsatzstunden verbrachte er vor einigen Jahren auf der Anlage auf "Hohenbüsch", die von Wildschweinen regelrecht plattgemacht wurde. Mit einer Kompletteinzäunung hat man dem Treiben aber mittlerweile ein Ende bereitet.

Während seiner Zeit als Vorsitzender ist auch der Rasenplatz an der Mosel erneuert worden, und mit viel Eigenleistung hat der Verein sein Sportlerheim um einen Wintergarten erweitert. In bester Erinnerung bleiben ihm die erfolgreichen Bezirksligajahre des SVP.

"Damals hatten wir ein gutes Team, heute ist die Mannschaft etwas überaltert", sagt der Ex-Vorsitzende, der sich heute in der Rolle des aktiven Zuschauers sieht und kaum ein Spiel an der Mosel verpasst.

Lex: Unsere Hoffnung ist der Nachwuchs



"Ich wäre froh, wenn wir jedes Jahr ein bis zwei Spieler aus der Jugendspielgemeinschaft mit Mehring in unsere Seniorenmannschaften einbauen könnten." Von den Aktiven wünscht er sich ab und an etwas mehr an Durchsetzungsvermögen. "Die vielen Wehwehchen, die heute an der Tagesordnung sind, haben wir früher gar nicht gekannt." Was den "kleinen Nachwuchs" angeht, appelliert Lex an die Eltern, diesen auf dem Fußballplatz etwas mehr loszulassen, um den ausgebildeten Jugendtrainern die Arbeit zu erleichtern.

Friedel Lex hat 1961 mit dem Fußballspielen begonnen, damals gleich im Seniorenbereich. Seine erste Saison hat ihm gleich den nötigen Motivationsschub gegeben, diese Sportart zu seinem Hobby Nummer eins zu machen. Kurz vor Saisonende erzielte er im Spiel gegen den SV Morscheid den entscheidenden Treffer, der zum Aufstieg in die B-Klasse führte. Bekannt war Lex für seine Zweikampfstärke und seinen guten Schuss, den er vor allem in Standardsituationen immer wieder unter Beweis stellte. Als Vorbereitung auf ein Pokalspiel am Nachmittag gegen die SG Ruwertal machte sich die Mannschaft frühmorgens auf den Weg ins Biewertal und schaute sich dort im Kino gemeinsam einen Film an. "Diese Art der Vorbereitung war damals für uns was ganz Besonderes", erinnert sich Lex, "auch wenn wir das Spiel am Ende knapp mit 2:3 Toren verloren haben."

Aktiv gespielt hat der spätere Betreuer der Ersten bis ins Jahr 1981. Seine Fußballer-Gene hat er längst an die Kinder weitergegeben. Sein Sohn Oliver (39) spielte bis zur letzten Saison noch in der Ersten. Heute tritt er aus beruflichen Gründen etwas kürzer und steht in der Reservemannschaft in der Defensive. Auch Tochter Natalie (40) ist im Verein aktiv: Sie ist seit über 15 Jahren Schriftführerin des SV Pölich-Schleich.

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