Fußball-B-Juniorinnen-Regionalliga: Die Knipserin vom Föhrenbach

Isabel Meyer hat alles, was eine Topstürmerin mitbringen muss. Sie ist schnell, wendig, technisch stark, sehr lauffreudig und hat eine Qualität, die man sich nicht antrainieren kann: Sie ist eiskalt im Abschluss.

 Mit links wie mit rechts: Issels Torjägerin Isabel Meyer (rechts) ist beidfüßig. TV-Foto: Daniel John

Mit links wie mit rechts: Issels Torjägerin Isabel Meyer (rechts) ist beidfüßig. TV-Foto: Daniel John

Schweich-Issel. Das alles sagt nicht sie selbst, sondern ihr Trainer Stefan Jostock über die 16-Jährige, die in der B-Juniorinnen-Regionalliga für den Tabellenführer TuS Issel stürmt und von den insgesamt 18 Treffern zehn erzielt hat.

"Ich profitiere sehr von der guten Vorarbeit von Lisa Wagner", sagt die Torjägerin, der Jostock auch bescheinigt, "in der Ballannahme und -mitnahme über außergewöhnliche Fähigkeiten zu verfügen. Trotz aller Bescheidenheit, die die Schülerin an den Tag legt, verfügt sie natürlich über ein gesundes Selbstbewusstsein. Diese Voraussetzung müssen alle Knipserinnen erfüllen.

Sie weiß genau wo, ihre Stärken liegen. Neben denen von Jostock beschriebenen nennt sie an erster Stelle "meine Beidfüssigkeit". Sie weiß aber, eben so wie ihr Coach auch um ihre Schwächen: "Kopfbälle sind nicht mein Ding, und ich muss noch an Kraft zulegen." Das soll aber wohldosiert geschehen, denn darüber sollen ihre Stärken ja nicht leiden.

Mit 53 kg Körpergewicht bei 173 cm Körpergröße lassen sich Wendigkeit und gute Koordination erklären. "Sie soll ja kein Muskelpaket werden", so Jostock, "aber, wenn sie auch im Frauenbereich höherklassig spielen will, dann muss sie in puncto Athletik was tun." Und die Zielsetzung, "in ein paar Jahren Bundesliga zu spielen", hat sie schon. Entsprechend sind auch die Idole gewählt. Das sind keine geringeren als die deutschen Top-Torjägerinnen Birgit Prinz und Inka Grings. Der Weg bis dahin ist noch weit. Er begann in Föhren, unweit des Föhrenbachs, wo Isabel auch nach wie vor mit ihrer Familie wohnt, und nahm den klassischen Anfang - in einer Jungenmannschaft. Jetzt spielt sie schon in der dritten Saison in Issel und sogar schon seit vier Jahren in der Rheinlandauswahl. "Sie war nicht früh genug in dem Fokus der Nationaltrainer gerückt", sagt Jostock, "jetzt noch den Sprung zu schaffen wird schwer." Aber auch ohne Berufung in ein Nationalteam kann der Sprung in die Bundesliga gelingen. Und weil sie diesen Ehrgeiz hat, würde sie sich wünschen, in der Regionalliga mehr gefordert zu werden.

Der erste echte Prüfstein war Urbar am letzten Spieltag. "Ich hatte die Liga stärker erwartet und würde mir auch wünschen, dass wir mehr gefordert werden. Denn je stärker die Konkurrenz ist, um so mehr bringt uns das nach vorne." Derzeit grüßt ihr Team den Rest der Liga von ganz oben. Als Saisonziel gibt sie "einen Platz unter den ersten drei" an. Bis zum nächsten Jahr wird sie auch noch weitere Einsätze im Frauenbereich hinter sich haben.

In der Rheinlandliga traf sie auch schon in einem Spiel vier Mal. Und auch in der Regionalliga trug sie sich schon in die Torstatistik ein. Michael Jakobs, der Trainer der 1. Isseler Mannschaft, ist auch von Isabel Meyer überzeugt: "Sie hat schon jetzt das Können, bei den Frauen in der Regionalliga zu spielen."

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