Fußball-Rheinlandliga: Favoriten-Dreier sorgen für erste Zäsur

Trier · Ball verkehrt am Freitag und Samstag. An den ersten beiden Spielterminen des neunten Spieltags gingen die Heimvereine komplett leer aus. Unter den Topteams der Liga tummeln sich drei regionale Größen, dafür stehen zwei ganz unten.

(wir) SG Malberg – FSV Salmrohr 1:6 (0:3)
„Besser haben wir in dieser Saison noch nicht gespielt“, resümierte Salmrohrs Trainer Robert Jung nach dem höchsten Saisonsieg des FSV, mit dem der Aufsteiger noch gut bedient war. Denn die Gäste trafen außerdem noch drei Mal Aluminium. „Wie aus einem Guss“, war das Prädikat, das Jung an seine Elf verteilte, aus der Alexander Adrian, der nur knapp einen Hattrick verpasste und Michael Mayer-Nosbüsch, der einen schaffte, herausragten. Der Pfosten (25.) vereitelte diesen Triumph Adrians, der auch noch zwei Treffer vorbereitete. Jung freute sich richtig mit Mayer-Nosbüsch, „dessen Fitnessprogramm sich jetzt auszeichnet“ und fügte hinzu: „Wenn wir oben mitspielen wollen, dann reicht es nicht, wenn nur Dibran Thaqi Torgefahr ausstrahlt.“
FSV Salmrohr: Kieren – Palm, Meschak, Hohns – Mies, Hajdari (69. Toppmöller), Sorge (85. Fischer) – C. Adams (71. Alsina-Fonts), Mayer-Nosbüsch, Thaqi, Adrian
Tore: 0:1, 0:2 (14./21.) Adrian, 0:3 (36.) Thaqi, 0:4, 0:5, 0:6 (58./72./75.) Mayer-Nosbüsch, 1:6 (90.) Bläcker
Schiedsrichter: Langenhuhysen (Hillscheid) – Zuschauer: 220

SG Badem/Kyllburg/Gindorf – SV Morbach 1:4 (1:2)
Mittelfeldstratege Mike Schwandt wird zur SG zurückkehren. Die Gastgeber hätten ihn schon gegen Morbach gut gebrauchen können, denn nach dem Führungstreffer durch einen tollen Kopfball von Joscha Haubricht aus 10 m nach einer Ecke bekamen die Gäste die Partie in den Griff. Der 35-m-Knaller von Michael Herges in den Winkel zum Ausgleich lähmte die Hausherren förmlich, die mit einem Doppelschlag kurz vor und nach der Pause den Knackpunkt hinnehmen mussten. Nach dem 1:3 durch den Strafstoß von Stefan Fleck und Timo Rosner, der eine Kombination des „hängenden Trios“ Michael Fleck, Eloy Campos und Patrick Dres vollendete, war die Begegnung gelaufen. Rosner traf gegen Ende des Spiels noch zum Endstand. Sieger-Coach Sascha Meeth („Morbach hat zuvor noch nie hier gewonnen“) bemängelte lediglich: „Wir hätten unsere Konter besser ausspielen müssen.“
SG Badem: Freis – Haubricht – Gerten, Becker (75. Löw), J. Schmitt – Valerius (49. R. Kolling), Berscheid, Leinen – J. Kolling, O. Adams, Diesch
SV Morbach: Greweling – Petri (85. Kappes), Thieser, Herges, Sagel (85. D. Müller) – S. Fleck, Hennen – M. Fleck, Campos (70. Herdt), Dres – Rosner
Tore: 1:0 (22.) Haubricht, 1:1 (36.) Herges, 1:2 (43.) S. Fleck, 1:3, 1:4 (47./84.) Rosner
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte (62.) für Gerten (Badem)
Schiedsrichter: Rupp (Ellenz) – Zuschauer: 240

SV Dörbach – SG Bad Breisig 1:4 (0:3)
„Objektiv gesehen war dieser Gegner einfach eine Nummer zu groß für uns“, gab Dörbachs Coach Harry Koch zu, war deshalb über die Niederlage an sich nicht einmal sehr enttäuscht, wohl aber über die Art und Weise, wie sie zustande kam. „Es kann nicht sein, dass du die eigene Niederlage innerhalb von fünf Minuten durch individuelle Fehler selbst herbeiführst.“ So war es aber. Zunächst verfehlte Torhüter Carsten Thiel einen Eckball mit der Faust, dann landete ein „Risikopass quer vor der eigenen Abwehr“ beim Gegner und genügt David Rombach eine einfache Körperdrehung um zwei Verteidiger ins Leere laufen zu lassen. Die nach dem Anschluss von Patrick Noske kurz aufflackernde Hoffnung machte Ilkay Keskin mit einem tollen 18-m-Freistoß zunichte.
SV Dörbach: Thiel – Schröder, Thies, Krebs, Prunella – J. Wey (75. Born), Diederich (54. Hasenstab), Schmölter, M. Wey (82. Baden) – Noske, Blang
Tore: 0:1 (20.) F. Lückenbach, 0:2 (22.) Calianu, 0:3 (25.) Rombach, 1:3 (47.) Noske, 1:4 (65.) Keskin
Schiedsrichter: Brück (Geichlingen) – Zuschauer: 100

Eintracht Trier II – FC Karbach 1:0 (1:0)
In einer hart geführten Partie tat sich der Favorit, obwohl mit mehreren Akteuren aus dem Kader der 1. Mannschaft angetreten sehr schwer gegen den Aufsteiger. Ein bisschen Pech kam auch noch dazu. So in der 25. Minute, als Erwin Bradasch im Strafraum gefoult wurde, aber der erwartete Pfiff ausblieb. Drei Minuten später hatte derselbe Spieler Pech, als er nur die Latte traf. Ein glanzloser Sieg, der aber nie in Gefahr geriet, da von Karbach keine Torgefahr ausging.
Eintracht Trier II: Schneider – Orth, Bachl-Staudinger, Kühne, Fuhs – Krempchen (56. Brandscheid), Schottes, Ay, Salem (56. Eckstein) – Bradasch, Bidon (83. Ting)
Tore: 1:0 (30.) Ay
Schiedsrichter: Pierre (Musterhausen)) – Zuschauer: 170

FV Engers – SG Zell/Bullay-Alf 3:1 (2:1)
Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Mit einem 25-m-Knaller schoss Sascha Schmitz die Gäste von der Mosel in Führung, die aber bis zur Halbzeit gegen den spielerisch starken Ex-Oberligisten in Rückstand gerieten. Als die Gäste alles nach vorne warfen, wurden sie in der Nachspielzeit ausgekontert.
SG Zell: Braun – J. Köhler, Miedreich, Bausen, Klaus (75. Ahlert) – Önüt (52. Akin), I. Berg (82. Muders), Mees, S. Schmitz, Herdzina – Feiden
Tore: 0:1 (1.) Schmitz, 1:1 (23.) Kling, 2:1 (44.) Schuster, 3:1 (90.+1) Dott
Schiedsrichter: Berisha (Bettenfeld) – Zuschauer: 230

Meinung: Claude Pierre, das Phantom
Von unserem Mitarbeiter Willi Rausch
Die Partie zwischen Trier und Karbach pfiff Herr Claude Pierre aus Musterhausen. Das liegt, wie schon mehrfach berichtet, in Luxemburg, und der Herr an der Pfeife kommt aus einer Großfamilie. Denn alle Schiedsrichter aus dem Nachbarland heißen Claude Pierre. So steht es jedenfalls in den Ansetzungen. Intern sind sie vielleicht durchnummeriert. Anscheinend will der Schiedsrichteransetzer nicht, dass die Namen der Herren bekannt werden. Würden sie schlecht pfeifen, könnte man es ja noch als Schutzmaßnahme auslegen. Aber die Referees aus dem "Ländchen" werden durch die Bank - Ausnahmen bestätigen die Regel - gelobt. Verbandspflicht ist es, Informationen weiterzugeben - und dazu gehören auch die Namen der Schiedsrichter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort