Kreisliga A: Ein Urteil und die möglichen Folgen

Noch vor einer Woche war die SG Ockfen mit neun Zählern Vorsprung souveräner Tabellenführer in der Fußball-Kreisliga A. Durch einen Patzer am vergangenen Wochenende und ein Urteil der Spruchkammer droht der Vorsprung jedoch zu schmilzen.

Sirzenich. Der SV Sirzenich liegt derzeit mit sechs Punkten Rückstand auf Rang zwei der Tabelle und ist damit der ärgste Verfolger der SG Ockfen. Ein Urteil der Spruchkammer könnte dem SV jetzt einen entscheidenden Vorteil im Kampf um die Tabellenspitze einbringen.

Anfang November hatten die Sirzenicher gegen den TuS Schillingen klar und deutlich mit 0:4 verloren, dann jedoch am nächsten Tag Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt. Dem Einspruch wurde nun in erster Instanz stattgegeben, so dass möglicherweise eine Wiederholung stattfindet.

Der Schiedsrichter hatte einem Sirzenicher Spieler, der sich weder durch Spielerpass noch durch Lichtbildausweis hatte ausweisen können, die Teilnahme an der Partie versagt und sich dabei auf die Spielordnung berufen. Die Schiedsrichterordnung besagt jedoch im Gegensatz dazu, dass der Unparteiische den Akteur hätte mitspielen lassen müssen. Aufgrund dieser unklaren Rechtslage hat der TuS Schillingen Berufung gegen das Urteil eingelegt. Der TuS-Vorsitzende Norbert Grundhöfer kommentiert dies so: "Im Gedanken des Fairplay finde ich den Einspruch der Sirzenicher und die bisherige Entscheidung befremdlich. Wir haben sportlich einwandfrei gewonnen. Hinzu kommt, dass der betroffene Spieler in allen elf Partien zuvor lediglich 50 Minuten für den SV gespielt hat."

Vertrauen in die eigene Konterstärke



Aus Sicht des Gegners stellt sich das Ganze etwas anders da. "Ich musste aufgrund dieses Vorfalls einen Stürmer in die Abwehr stellen. Unsere Defensive war ungeordnet, und nach 20 Minuten stand es schon 0:2", erläutert Sirzenichs Trainer Patrick Zöllner. Er meint: "Zudem habe ich dem Schiedsrichter gesagt, dass wir den Pass des Spielers in der Halbzeit nachreichen. Das hat ihn jedoch nicht interessiert."

Doch auch wenn es zu einem Wiederholungsspiel kommt, schätzt Zöllner die Chancen, die SG Ockfen noch einzuholen, als gering ein. "Ich habe meiner Mannschaft letzte Woche gesagt, dass der Meisterschaftszug abgefahren ist und wir ohne Druck aufspielen können. Sollte der Tabellenführer noch patzen, wollen wir da sein. Für realistisch halte ich das jedoch nicht", glaubt der SV-Trainer. Sein Team muss am Sonntag zum Spitzenspiel beim Tabellendritten Fortuna Fell antreten. "Die werden es uns nicht einfach machen, aber wir wollen auf Sieg spielen", macht Zöllner klar.

Schützenhilfe im Kampf um die Spitze könnte dem SV dabei der Gegner vor der Spruchkammer leisten. Schillingen trifft am Sonntag auf die SG Ockfen. "Das wird verdammt schwer, und die SG ist natürlich klarer Favorit. Dennoch haben wir auch da die Chance auf einen Punkt", sagt der Vorsitzende Grundhöfer.

Mut machen sollten dabei die bisher starken Leistungen auf fremden Plätzen - der TuS führt die Auswärtstabelle der Liga an. "Wir sind vor allem konterstark. Da kommen uns Auswärtsspiele entgegen, in denen wir nicht das Spiel machen müssen", erklärt der Vorsitzende.

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