Koblenz. (red) In der laufenden Spielzeit sind eine ganze Reihe von sogenannten Vertragsamateuren verbandsweit am Ball gewesen, ohne dass für sie eine gültige Spielberechtigung vorliegt. "Wir prüfen derzeit eine Vielzahl an Fällen", so Herbert Kommer, der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses. Diese Überprüfungen betreffen 25 Spieler aus 19 Vereinen und sieben der neun Fußballkreise im FVR. Einzig die Kreise Hunsrück-Mosel und Eifel sind nicht betroffen. Alle drei Bezirksligen (Ost, Mitte, West) sowie zahlreichen Kreisligen werden sehr wahrscheinlich nach den bevorstehenden Sanktionen gegen die Vereine und Spieler im neuen Jahr ein anderes Tabellenbild bekommen. Nicht betroffen sind die Oberliga Südwest und die Rheinlandliga, weil der elektronische Spielbericht die fehlende Spielberechtigung der betroffenen Kicker sofort angezeigt und damit die Vereine informiert hätte.

Eine Information über die Regelung haben alle Vereine übrigens im Juni vom Verband in doppelter Weise erhalten. FVR-Präsident Walter Desch: "Über das elektronische Postfach und mit gesonderter Mail an die Vereins-Mail-Adresse. Das Auftreten des Problems ist für uns Grund genug, den Spielbericht online schnell in weiteren Ligen einzuführen."

Alle zurzeit gemeldeten Amateurverträge, verbandsweit 318 Stück, stehen jetzt auf dem Prüfstand. Mehrfach ist von den Vereinen die Vertragsspieler-Regelung nicht richtig umgesetzt worden. Der Knackpunkt: Mit Ablauf jedes Vertrages erlischt automatisch die Spielberechtigung für den betreffenden Spieler. Aufgefallen ist das Problem durch den Vereinswechsel des Spielers Jan Alsbach vom FC Metternich. Alsbach spielte bis 30. Juni 2008 als Vertragsamateur für die Germania. Sein Vertrag endete, und Alsbach kickte danach als Amateur weiter für die Metternicher. Da Alsbach im Winter zur SG Mülheim-Kärlich wechseln möchte, beantragte sein neuer Verein diesen Wechsel beim FVR. Doch da war Alsbach nicht als spielberechtigt registriert.

Am Montag will Kommer mit der Prüfung durch sein. Dann ergehen die Meldungen an die Spruchkammern. Für Heinz Fink, den früheren Rechtswart des FVR, ist die Sachlage klar: "In meiner 29-jährigen sportrechtlichen Praxis ist noch nie ein Fall vorgekommen, der so einfach ist wie dieser. Die Spielerlaubnis ist zwingend erloschen, und die Spieler hätten nicht eingesetzt werden dürfen."