Teenager-Elf mischt die Liga auf

Was ist bei den Fußballerinnen des TuS Schweich-Issel im Sommer geschehen? "Der Teamgeist ist besser denn je", sagt Anne Ziewers, die mit 26 Jahren die mit Abstand älteste Spielerin ist, "und das ist der Schlüssel".

Schweich/Issel. (wir) "Wir sind eine Mannschaft mit einer gesunden Hierarchie, jung und erfolgshungrig", sagt auch Trainer Michael Jakobs, "und das war im vergangenen Jahr anders."

Seine Elf ist die mit Abstand jüngste der Liga. Selbst wenn Anne Ziewers und Carina Philippi, mit 22 Jahren die Zweitälteste, zusammen auf dem Feld stehen, liegt das Durchschnittsalter bei 18,5 Jahren. "Was auf den ersten Blick wie ein Nachteil erscheint, hat sich mehr und mehr zu einem unserer großen Trümpfe entwickelt", sagt Jakobs. Denn: "Der gravierende Unterschied zwischen der Regionalliga und der Rheinlandliga ist das Tempo, mit dem in der höheren Liga gespielt wird."

Die Teenager, regelmäßig stehen sechs bis sieben U-18-Mädchen im Team, laufen nicht nur viel, sie geben auch Vollgas. Und das hat in so manchem Spiel den Ausschlag gegeben. Ein einziges haben sie in der Hinrunde der Saison verloren. Gleich das erste. Deshalb kommt es zum Rückrundenauftakt zur Revanche gegen den Zweitliga-Absteiger 1. FFC Niederkirchen (Sonntag, 15.15 Uhr, Schulzentrum Schweich). Das Hinspiel verlor der TuS mit 2:5 und war Tabellenletzter. Die Prognose von Jakobs ("Unser Ziel ist der Klassenerhalt") schien sich als realistisch zu erweisen. Die nachfolgende Serie mit zehn Siegen und einem Remis katapultierte den TuS auf Rang zwei. Was in dieser Saison machbar ist, entscheidet sich "in den nächsten drei Wochen".

Nach der Partie gegen Niederkirchen muss Issel beim Dritten Dirmingen antreten, danach tragen die beiden anderen Topteams ihr Nachholspiel aus. Die anderen Mitfavoriten sind weit von den selbst gesteckten Zielen entfernt. Ob Jägersburg, Saarbrücken II, Montabaur oder Bad Neuenahr II - sie liegen weit hinter Issel.

Dort sorgen Jakobs und Abteilungsleiter Jürgen Schmitt für Bodenhaftung. "Die Mädchen dürfen ja träumen", sagt Jakobs, "aber wenn es auf den Platz geht, ist Realismus angesagt." Das trifft auch auf ihn selbst zu. Nach der letzten Saison wollte er aufhören, ließ sich aber dann doch zum Weitermachen überreden. Jetzt drängt sich eine Vertragsverlängerung geradezu auf. Aber nichts passiert. "Der Trainer hat immer einen Kontrakt über ein Jahr. Es besteht kein Anlass zur Eile."

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