Das Spiel zwischen Zeltingen-Rachtig und Reil offenbarte alles, was sich die gut 220 Zuschauer wünschten. Bis auf eine Ausnahme: vier Platzverweise. Der Reiler Kapitän Andreas Thiesen musste wegen einer Tätlichkeit dran glauben, dann durften auch die Zeltinger Kilian Feyen, Michael Roth und der später eingewechselte Marco Geib gehen.

Zunächst sah alles nach dem ersten Heimsieg der Zeltinger aus: Daniel Dusemund brachte die Seinen aus dem Hinterhalt mit 1:0 in Front (8.). Da waren erst 8 Minuten gespielt. Die beeindruckende Antwort gab der „beste Mann auf dem Platz“ (Horbert), Stefan Caspari: Aus der Drehung zog dieser volley ab und hämmerte den Ball ins lange Eck – 1:1 (10.). Es war kein Duell vermeintlicher Sorgenkinder der Liga: Die Partie hatte Tempo, rassige Zweikämpfe und jede Menge Torraumszenen zu bieten. Die Zeltinger diktierten optisch die Partie, kamen mit Kilian Feyen und dem emsigen Mittelfeld öfter in die gegnerische Hälfte, doch die Chancen wurden allzu oft fahrlässig liegen gelassen. Nachdem die Gäste in numerischer Unterlegenheit in den zweiten Durchgang gingen, mussten sich diese vehementen Angriffsaktionen der Keller-Elf unterziehen. Horbert stellte um, ließ Caspari als Alleinunterhalter im Sturm agieren, das Vierer-Mittelfeld sollte die Zeltinger auseinanderreißen. Und das gelang dann äußerst überzeugend: Erst hob Caspari einen Ball über Björn Griebler ins gegnerische Gehäuse, keine zwei Minuten später war es Benni Siweris, der in ähnlicher Art und Weise den Zeltinger Keeper zum 1:3 überwand. Die Einheimischen schienen danach wie paralysiert. Bezeichnend war die ausgelassene Großchance von Keller, der aus 5 Metern nicht traf. Leon Heimes setzte nach einem unnachahmlichen Solo über 30 Meter den eindrucksvollen Schlusspunkt, als er dem völlig verdutzten Griebler keine Chance ließ – 1:4 (80.). Ein Elfmeter ermöglichte dem SVZ durch Florian Blesius wenigstens noch den zweiten Treffer. Das Statement von Zeltingens Spielertrainer Max Keller: „Wir haben die Überzahl nicht genutzt, eine frustrierende Niederlage.“ Horberts Resümee sagte alles: „Caspari war heute unser Siegesgarant. Er war nicht zu halten und war immer ein Unruheherd. Doch das Kompliment gebe ich gern an die gesamte Mannschaft weiter.“

Zeltingen-Rachtig: Griebler – P. Feyen – K. Feyen, Kuhn, Roth – Dennis Dusemund, Busch, Daniel Dusemund (65. Greis), Senftinger – Blesius, Keller (77. Geib)

Reil: Jakobi – Köck – Bitdinger, Kappel, Müller – Filzen, Weirich (80. Henschel), Heimes, A. Thiesen – Siweris (82. C. Thiesen), Caspari (89. Mentges)

Tore: 1:0 Daniel Dusemund (8.). 1:1 Caspari (10.), 1:2 Caspari (55.), 1:3 Siweris (56.), 1:4 Heimes (80.), 2:4 Blesius (87., FE)

SR: Bombarding (Piesport) – ZS: 220