(L.S.) Auf Binsfelder Seite standen schon vor dem Spiel die Zeichen auf gebremste Offensive. Top-Torjäger Stefan Metzen musste eine Rotsperre absitzen. So agierte die SG nicht so offensiv wie zuletzt, brachte sich zudem mit zahlreichen Fehlpässen selbst in Gefahr. Dafür konnte Trainer Rudi Jung mit der Aufstellung der angeschlagenen Mike Pinjuh, Martin Lexen und Robert Willwers überraschen. Außerdem kehrte Norman Klock in die Startelf zurück.

Für die erste Gefahr sorgten aber die Wittlicher. Tim Follmanns Freistoß bedeutete ein erstes Ausrufezeichen. Der SVW versteckte sich nicht. Die große Führungschance ließ Tobias Lauterborn aus, als er von Christian Hayer bedient wurde, aber den Ball nicht voll traf. Auf der Gegenseite hätte Martin Lexen seinerseits per Drehschuss aus der Nahdistanz das Binsfelder 1:0 erzielen können. Gegen Ende der ersten Halbzeit setzte der Favorit die Wittlicher unter Druck, doch Lauterborn sah den besser postierten Hayer nicht und vergab eine weitere gute Chance.

Binsfeld sucht die Entscheidung

„Mehr Druck“, forderte SG-Coach Jung mit Wiederbeginn, als Wittlichs Stürmer Hayer das Gehäuse knapp verfehlte. Christopher Gansens Kopfball nach einer Ecke signalisierte das Binsfelder Vorhaben, die Entscheidung zu suchen. Es war kein hochklassiges, aber ein intensiv und offensiv geführtes Spiel, in dem allerdings die Defensivreihen dominierten. Obwohl die Niederkailer für späte Tore bekannt sind, deutete sich schon Mitte der zweiten Hälfte ein torloses Remis an. Denn zu viele Einzelaktionen und Fehlpässe der abenteuerlichen Art bestimmten das Spiel. Lexen hatte freistehend das goldene Tor auf dem Fuß, aber sein Schuss war zu unplatziert. Lauterborn zögerte fünf Minuten vor Schluss zu lange und agierte diesmal zu uneigennützig, als er das Spielgerät querlegte. Kurz darauf lief Hayer allein auf den stellungssicheren SGB-Keeper Dominik Henchen zu, der den Winkel verkürzte und so der Jung-Elf das Remis rettete.

Wittlich war zum Schluss dem Sieg näher. Denn Schiedsrichter Mengelkoch aus Trier verwehrte den Gästen einen Elfmeter, als Sebastian Simon im Strafraum vermeintlich regelwidrig zu Fall kam. Horst Kropp, Wittlichs Trainer, zeigte sich dennoch zufrieden mit dem Punkt. „Wir gehen positiv in die Winterpause, weil wir Charakter gezeigt haben“, befand er. Leider sei seiner Mannschaft das entscheidende Tor versagt geblieben. Sein Gegenüber Rudi Jung monierte, dass seine Mannschaft zu fahrlässig mit den Chancen umgegangen sei. „Das Unentschieden ist zu wenig, doch einige Spieler waren angeschlagen.“ cp/bec

SG Binsfeld: Henchen – Illigen – Szommer (63. Endres), M. Krischel, Gansen – Gappmair, Klock, Wilwers, C. Krischel (46. Turan) – Lexen, Pinjuh (68. Zwilling)
SV Wittlich: Löw – Krieziu, Mittler, Simon, Kropp – Kaiser, Follmann, Friedrich, Heck – Lauterborn, Hayer
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Mengelkoch (Trier)
Zuschauer: 80