Tradition und Innovation in Blau-Weiß

Platten · Sportlich gesehen ist die bisherige Saison in der Kreisliga B ein Auf und Ab für den TuS Platten. Abseits des Platzes blickt der Verein auf eine stolze Historie seit 1919 zurück und bietet den Fans mit der "Elsenborn-Karte" ein modernes elektronisches Bezahlsystem.

 1919 Prozent TuS Platten: Vereinslegende Udo Hayer, Geschäftsführer Werner Koller und Pressesprecher Ingo Herges (von links) präsentieren die „Elsenborn-Karte“.TV-Foto: Marcel Wollscheid

1919 Prozent TuS Platten: Vereinslegende Udo Hayer, Geschäftsführer Werner Koller und Pressesprecher Ingo Herges (von links) präsentieren die „Elsenborn-Karte“.TV-Foto: Marcel Wollscheid

Platten. In der Sportanlage auf Elsenborn treffen sich Kreisliga B und Technik auf Bundesliga-Niveau. Mit Hilfe einer ansässigen Firma hat der TuS Platten ein elektronisches Bezahlsystem für seine Stammgäste installiert: Auf einem Computer-Terminal im Clubhaus können Fans ihre "Elsenborn-Karte" für einen beliebigen Betrag aufladen und daraufhin bei Heimspielen ohne Bargeld bezahlen. Mit einem Lesegerät wird der Strichcode auf der Rückseite der Karte ausgelesen und bucht die Kosten für Speisen und Getränke automatisch ab. "Unsere Heimat, unsere Liebe, in den Farben Blau und Weiß", heißt der eingeprägte Satz auf der Elsenborn-Karte.
Talentschmiede im Bau



Identifikation wird in Platten großgeschrieben, das zeigt auch ein Blick auf die Sportanlage: An den Türen und Fenstern des 2005 sanierten Vereinsheims prangt das blau-weiße Logo des Vereins, im Clubhaus sorgen blaue Neonlichter für Atmosphäre. Selbst die Fliesen im 2009 erbauten Kabinenhaus sind stilgerecht in Blau und Weiß gehalten. Die Sportanlage auf Elsenborn liegt mitten im beschaulichen 900-Einwohner-Dorf zwischen der Mosel und Wittlich im Tal der Lieser. "Die Bebauung ist eng, die Leute sind nah am Platz, das hat richtig Flair", findet Ingo Herges (31), Pressesprecher und zweiter Vorsitzender des Vereins. "Wenn hier 150 Leute am Rasen stehen und die Spieler nach einem wichtigen Sieg nicht in die Kabine lassen, kriege ich immer wieder eine Gänsehaut."
Untrennbar mit der jüngeren Vereinsgeschichte verbunden ist Udo Hayer (46). Hayer wurde beim 90-jährigen Jubiläum des TuS Platten zum besten Spieler der Vereinsgeschichte gewählt. Seit 1986 ist der Stürmer für den TuS Platten aktiv, er war der Torjäger der TuS-Mannschaft, die 1988 bis 1990 von der C- bis in die A-Kreisliga durchmarschierte. Noch heute spielt Udo Hayer für die zweite Mannschaft und ist als Kassierer im Vorstand tätig. "Der Verein ist nach der Familie eine zweite Heimat für mich. Ich bin hier groß geworden und habe den Verein mit aufgebaut. Jetzt sollen auch die Jungen genauso viel Spaß dabei haben wie ich."

Der Stellenwert der Jugendarbeit in Platten hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt: Unter der Leitung von Patrick Köhler arbeiten mehr als zehn Vereinsmitglieder im Jugendbereich, der TuS ging mit drei eigenen Jugendmannschaften und zwei Spielgemeinschaften in die Saison. Mittlerweile gibt es einen eigenen Jugendausschuss im Verein, zudem wird mit Kindergärten und Grundschulen in der Umgebung kooperiert. 2010 erhielt der TuS Platten dafür den Jugendförderpreis der Egidius-Braun-Stiftung.
Sportlich steht für den TuS Platten bisher eine durchwachsene Saison zubuche. Nach dem Abstieg aus der A-Liga in der vergangenen Saison erwischte die Mannschaft von Trainer Thomas Schäfer einen schwachen Saisonstart, hat sich mittlerweile aber im Mittelfeld der Tabelle gefangen.
Tendenz nach oben


"Das ist Kopfsache: Wir haben zwei Saisons lang gegen den Abstieg gespielt, darunter hat das Selbstvertrauen gelitten", erklärt Pressesprecher Ingo Herges, gibt sich jedoch für den Rest der Saison optimistisch. "Wir mussten auch viele neue Spieler integrieren, die jetzt langsam zu einer Einheit wachsen, so wollen wir Anschluss ans obere Mittelfeld kriegen."

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