20 Minuten zum Abgewöhnen

Trier · Trotz der 19:33-Heimklatsche gegen die TuSSies aus Metzingen hat sich die Situation für die Trie-rer Handball-Miezen im Abstiegskampf nicht geändert. Dennoch: Werbung für die entscheidenden Heimspiele war das nicht.

 Eine der wenigen Miezen mit Normalform gegen Metzingen: Kreisläuferin Silvia Solic, die eigentlich schon ihre Karriere beendet hatte und sich nochmals in den Dienst des Vereins stellt. TV-Foto: Hans Krämer

Eine der wenigen Miezen mit Normalform gegen Metzingen: Kreisläuferin Silvia Solic, die eigentlich schon ihre Karriere beendet hatte und sich nochmals in den Dienst des Vereins stellt. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. "Da fällt mir nichts ein." Katrin Schneider fehlten die Worte auf die Frage, was von den ersten 20 Minuten der Miezen gegen Metzingen zu halten war: "Vor einer Woche gegen Bietigheim haben wir schlecht gespielt, aber das war noch viel, viel schlechter." Nach dem 1:1 kassierten die Trierinnen gegen die zu Beginn bärenstark aufspielenden Schwaben sechs Treffer in Folge, auch eine frühe Auszeit beim 1:5 verfehlte ihre Wirkung. Endgültig war die Messe dann nach 19 Minuten gelesen, als Metzingen beim 14:4 erstmals zweistellig führte. Ein Desaster bahnte sich an - doch die TuS hatte Mitleid mit den Miezen. Trainer Alexander Job bot in Hälfte zwei fast nur noch seine zweite Garde auf.Fokus auf Berlin und Koblenz

"Das war der schlechteste Start, den ich je von unserer Mannschaft gesehen habe. Ich kann mir das nicht erklären, denn eigentlich hatten wir richtig gut trainiert", gab MJC-Co-Trainerin Jana Arnosova zu. Anerkennend muss man höchstens anmerken, dass sich die MJC nicht aufgab. Beim 15:23 hatte Job dann aber genug gesehen, beorderte unter anderem wieder seine beste Torschützin Evgenija Minevskaja (insgesamt zehn Treffer) aufs Feld, am Ende betrug der Metzinger Vorsprung 14 Tore - und damit sogar noch mehr als im Hinspiel. Der Rückwärtsgang der Miezen war teilweise unterirdisch, im Angriff wurden beste Chancen vergeben, bis zur Pause kam aus dem Rückraum so gut wie gar nichts. Metzingen kämpft um die Europapokalteilnahme, hat in der Breite viel mehr Alternativen zu bieten, packte in der Abwehr bissiger zu - und war deswegen kein Maßstab für den Tabellenletzten. Aber die Art und Weise der ersten Hälfte war nicht unbedingt ein Anreiz für die rund 700 Zuschauer zu den beiden alles entscheidenden Heimspielen gegen Berlin am Ostersamstag und den Vorletzten Koblenz/Weibern eine Woche später wiederzukommen. Durch den Göppinger Sieg in Celle ist der Abstand der MJC zu einem Nichtabstiegsplatz gleich geblieben - und beträgt weiterhin zwei Punkte. "Wir haben alles noch in unseren Händen. Wir haben in den letzten Jahren bewiesen, dass wir uns zum Saisonende immer noch steigern konnten. Gewinnen wir gegen Berlin, Koblenz und in Celle sieht die Welt schon wieder ganz anders aus", strahlt Schneider Optimismus aus: "Wir haben noch genug Zeit, die Abstiegsplätze zu verlassen."Interessierte Beobachterin der Miezen-Niederlage war Ex-MJC-Spielerin Caroline Thomas, die mittlerweile für den Mitkonkurrenten Koblenz/Weibern spielt. Die gebürtige Daunerin teilt die Aussage, dass einer der beiden Rheinland-Vertreter wohl den bitteren Weg in die 2. Bundesliga antreten muss. Derzeit liegt das Team vom Deutschen Eck noch einen Punkt vor den Miezen."Wir haben heute gegen eine Mannschaft verloren, die ganz andere Möglichkeiten hat als wir. Das müssen wir anerkennen. Somit müssen wir uns auf die Spiele konzentrieren, in denen wir etwas reißen können", fokussiert sich auch Arnosova auf die beiden kommenden Heimpartien, die nach dem Auswärtsspiel in Oldenburg anstehen.DJK/MJC Trier: Flöck, Kockler - Sattler (0), Mohr (0), Schneider (5/2), Houben (0), Czanik (2), Vallet (3), Kordel (0), Derbach (2), Struijs (2), Solic (3), Garcia-Almendaris (2)TuS Metzingen: Jankovic, Lengyel - Engel (1), Leibssle-Balogh (1), Covic (0), Kubasta (1), Loerper (3/1), Putzke (1), Minevskaja (10/6), Zapf (7), Großmann (3), Beddies (1), Ternes (0), Behnke (5)Schiedsrichter: vom Dorff/vom DorfffZuschauer: 700

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