29:23 - Miezen besiegen Kleenheim: Erst Nervenkitzel, dann Bescherung

Trier · Ungetrübte Weihnachtsferien für die Trierer Miezen: Im letzten Spiel besiegten die Zweitliga-Handballerinnen gestern in der Arena Trier vor 580 Zuschauern Aufsteiger HSG Kleenheim deutlich mit 29:23.

Trier. Für Jürgen Brech war es nicht so schlimm: "Es gab schon Spiele, bei denen ich mehr Nerven gelassen hatte", sagte der Geschäftsführer der Trierer Miezen. Beim Blick aufs Endresultat von 29:23 Toren konnte man auch nicht meinen, dass die Partie gegen Aufsteiger HSG Kleenheim irgendwann auf der Kippe stand. Zeitweise mit acht Toren Vorsprung führte die Heimmannschaft Mitte der ersten Halbzeit. Vor allem auch dank der eiskalt verwandelten Siebenmeter von Dora Varga. Siebenmal traf die Ungarin beim Strafstoß. Mit insgesamt neun Treffern erzielte die 24-Jährige zusammen mit Kleenheims Franziska Ringleb (ebenfalls neun) gestern die meisten Tore. Beim ersten Einsatz nach ihrer Fußverletzung traf Lucia Weibelova zwei Mal. Doch was auf dem Papier nach einem lockeren Jahresabschluss aussah, entpuppte sich in der zweiten halben Stunde als Zitterpartie. Sieben Tore für Kleenheim in Folge in den ersten zehn Minuten. Plötzlich stand es 17:17. Ohne Jessica Kocklers Paraden im Trierer Tor wären die Miezen wohl schnell in Rückstand geraten. So konnten die Hessinnen nur zweimal ausgleichen. Doch es blieb spannend, die Partie war von Nervosität geprägt, nachdem sie in der ersten Hälfte phasenweise dahingeplätschert war. Die Miezen kämpften - und hatten das Glück der Tüchtigen. Nachdem in der 48. Minute im Mittelfeld unnötig verloren wurde, scheiterte Kleenheims Tanja Schorradt an der Unterkante der Latte. Den Nachwurf lenkte Jessica Kockler übers Trie rer Tor. Man merkte: Die Aufsteiger-Mannschaft hatte sich noch nicht aufgegeben, verteidigte jetzt offensiv. Doch das öffnete auch Lücken für die Heimmannschaft, die Rechtsaußen Tina Welter drei Mal ausnutzte. Acht Minuten vor der Schluss-Sirene schien das Zittern zu Ende: 26:21 für Trier. Wieder fünf Tore Vorsprung. Doch Triers Trainerin Cristina Cabeza wollte auf Nummer sicher gehen, wechselte sich selbst ein. "Ich weiß, dass das der Mannschaft Ruhe bringt. Und eine Viertelstunde kann ich auch noch spielen", sagte die Spanierin, die selbst noch einen Treffer erzielt, später lachend. Dass das Team die Partie trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs wieder an sich gerissen hat, bewertete Brech positiv: "Man merkt, dass es in der Mannschaft stimmt." Cabeza weiß aber auch, dass noch eine Menge Arbeit wartet. "So etwas darf nicht passieren", sagte die 39-Jährige zum zwischenzeitlichen Ausgleich. "Das ist in fast jedem Spiel so, aber der Sieg war jetzt wichtig für die Mannschaft." Die Mannschaft müsse bei der Abwehrarbeit lernen. Aber erst einmal werde Weihnachten gefeiert. teu DJK/MJC Trier: Kockler, Gubernator - Zrnec (2), Knoroz (2), Petrovska, Greinert, Czanik (4), Varga (9), Müller (1), Houben (5), Weibelova (2), Welter (3)- Beste Torschützin: Varga und Ringleb jeweils 9

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