75 Tore in 60 Minuten

50 Minuten hielten die "Miezen" beim Favoriten Oldenburg mit, dann fehlten die Alternativen. "Das Ergebnis spiegelt nicht unsere Leistung wider", sagte MJC-Trainerin Ildiko Barna nach der 34:41 (19:22)-Niederlage.

Oldenburg. Die rund 1000 Zuschauer rieben sich verwundert die Augen, ein Tor nach dem anderen, da kamen selbst die Zeitnehmer, die die Treffer notieren, ins Rotieren. 75 Tore in 60 Minuten sind wahrlich nicht alltäglich in der Frauen-Handball-Bundesliga. "Das war Wahnsin, ein irrsinnig schnelles Spiel. Da hat das Zusehen richtig Spaß gemacht", sagte "Miezen"-Trainerin Ildiko Barna. Nur die Torverteilung störte sie etwas: Zwar erzielte ihre Mannschaft 34 Treffer, die - so Barna - "eigentlich für einen Auswärtssieg reichen müssen", doch am Ende hatte Pokalsieger Oldenburg 41 "Einschläge" erzielt. "Das ist einfach zu viel", monierte Barna "auch die Differenz von sieben Treffern spiegelt das Spiel nicht wider."

Bis zum 29:31 (45.) hielt Trier sehr gut gegen den Favoriten mit, ehe der VfL Oldenburg - der über deutlich mehr Wechselalternativen verfügte - sich absetzen konnte und einen deutlichen Sieg landete. "Wir haben in dieser Phase den Fehler gemacht, dass wir das hohe Tempo mitgegangen sind", sagte Barna. Fünfmal scheiterten ihre Spielerinnen an Torfrau Julia Renner, fünfmal traf Oldenburg per Tempogegenstoß, beim 36:30 (50.) war die Partie entschieden. Aber selbst VfL-Trainer Leszek Krowicki lobte die Triererinnen: "Wir haben gegen einen starken Gegner gespielt und mussten alles geben."

Beste "Miezen" waren das Rückraum-Duo Nadja Nadgornaja (10) und Lydia Jakubisova (8), die zusammen mehr als die Hälfte der Trierer Treffer erzielten. Beste Oldenburger Torschützin war Sabrina Neuendorf mit 7/5 Treffern. Deren Siebenmeter in den letzten sechs Minuten sorgten dann für das deutliche Ergebnis.

In der ersten Hälfte hatten die "Miezen" die Chance, sogar mit einer Führung in die Kabine zu gehen, doch im Vergleich zum Sieg gegen Blomberg zeigten sich die Torfrauen nicht von ihrer besten Seite, so dass Oldenburg nach 30 Minuten 22:19 führte.

"Wir werden noch öfter solche Spiele haben. Unserer jungen Mannschaft fehlt einfach noch die Erfahrung", bilanzierte Barna, die ihrem Team aber attestierte: "Wir haben niemals aufgegeben und haben dann Potenzial, wenn unsere Verletzten wieder einsatzfähig sind." Silvia Solic soll schon kommendes Wochenende beim nächsten Kracher - der Partie bei Meister HC Leipzig - wieder auflaufen. Willemijn Karsten will beim nächsten Heimspiel gegen Aufsteiger Sindelfingen am 3. Oktober wieder dabei sein.

DJK/MJC Trier: Vogt, Monz; Egger (3), Nadgornaja (10), Thomas (1), Schneider (2/1), Pütz (0), Vallet (3), Huber (5), Jakubisova (8), Jochin (2)

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