Abgerechnet wird ganz am Schluss

Trier · Dass die Miezen gegen den Thüringer HC chancenlos waren und am Ende mit 22:32 verloren, war erwartet worden. Weil aber Konkurrent Celle gewann, steht Trier nun wieder auf einem Abstiegsplatz - und braucht Punkte.

Trier. So dramatisch war der Abstiegskampf in der Frauen-Handball-Bundesliga noch nie: Drei Spieltage vor Saisonende liegen die letzten vier Mannschaften einen Punkt auseinander, zwei steigen ab. Drei - inklusive den Miezen, die nach der 22:32-Niederlage gegen den Thüringer HC nun wieder Vorletzter sind - sind sogar punktgleich. Das Spiel: Wenn beide Trainer sagen, dass das Wichtigste sei, dass sich niemand verletzt habe, sagt das alles. "Wir können besser spielen, aber uns ging es nur um die zwei Punkte", ergänzte THC-Trainer Herbert Müller. "Wir haben drei Spiele in einer Woche, mit dem einzig wichtigen am Schluss, da müssen wir mit unseren Kräften haushalten", sagte MJC-Spielerin Katrin Schneider. Die Partie war zäh wie Kaugummi, der THC tat nicht mehr, als er musste. MJC-Trainerin Cristina Cabeza brachte - wer wird es ihr verübeln - frühzeitig die zweite Garde, um die Stammkräfte für das vorentscheidende Spiel am Samstag in Bad Wildungen zu schonen. Weil die Miezen zu angriffsschwach waren, setzte sich der THC Tor um Tor ab, von 11:6 zum Halbzeitstand von 16:10 und schließlich erstmals zweistellig beim 26:16. Beste Mieze war Abwehrspezialistin Linsey Houben, die mit sieben Treffern auch einmal ihre Angriffsqualitäten zeigen durfte.DJK/MJC Trier: Flöck, Kockler -Sattler (0), Schneider (4/1), Houben (7), Czanik (3), Vallet (1), Kordel (0), Derbach (4), Struijs (2), Solic (0), Garcia-Almendaris (1) - Beste Torschützinnen Thüringer HC: Luzumova (5), Engel (9/1), Jakubisova (4), Huber (4/2) - SR: Thiyagarajah/ Thiyagarajah - Zuschauer: 850Der Spieltag: Der Blick in den Liveticker der anderen Partien war Samstagabend 1000-mal spannender als der aufs Feld in der Arena. Nach 13 Niederlagen in Folge gelang dem bisherigen Tabellenletzten Celle mit dem 26:24 gegen Bad Wildungen wieder ein Sieg - und der beförderte die Niedersachsen auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Auch Göppingen stand kurz vor einem Sensationserfolg gegen Oldenburg, führte lange, verlor am Ende aber hauchdünn mit 24:25. Neues Schlusslicht sind die Vulkanladies Koblenz/Weibern nach dem 28:32 gegen Tabellenführer Buxtehude. Göppingen, Celle und Trier liegen je einen Punkt vor dem Team vom Deutschen Eck.Das Restprogramm: Am Mittwoch im letzten Heimspiel sind die Miezen gegen Tabellenführer Buxtehude ähnlich chancenlos wie vergangenen Samstag gegen den THC. Und somit muss in Bad Wildungen gewonnen werden, doch selbst ein Sieg könnte im Kampf um den Klassenerhalt nicht reichen. Celle hat Lunte gerochen, und am Samstag kommt es in Koblenz zum Showdown der Vulkanladies gegen Göppingen. Der Verlierer dieses Spiels ist angesichts des Restprogramms beider Mannschaften wohl abgestiegen. Alles läuft für Trier auf ein dramatisches Saisonfinale am 23. Mai hinaus, wenn die Miezen in Leverkusen antreten und Celle Gast in Bietigheim ist. Restprogramm:Frisch Auf Göppingen (11. Platz, 10:36 Punkte, Tordifferenz -62): Koblenz/Weibern (A), Thüringer HC (H), Buxtehude (A) SVG Celle (12. Platz/10:36 Punkte, Tordifferenz -124): Leverkusen (A), Blomberg (H), Bietigheim (A) DJK/MJC Trier (13. Platz/10:36 Punkte, Tordifferenz -158): Buxtehuder SV (6. Mai/H), Bad Wildungen (9. Mai/A), Bayer Leverkusen (23. Mai/A) Koblenz/Weibern (14. Platz/9:37 Punkte, Tordifferenz -104): Göppingen (H), Leipzig (A), Metzingen (H) - H = Heimspiel, A = AuswärtsspielExtra

Der Miezen-Fanclub sucht noch Mitstreiter, die die MJC am Samstag beim entscheidenden Auswärtsspiel in Bad Wildungen unterstützen. Für 25 Euro (Fanclubmitglieder zahlen 20 Euro) sind die Busfahrt nach Hessen und die Eintrittskarte inklusive. Anmeldungen per Mail an miezenfans@aol.com oder am Mittwoch beim Heimspiel gegen Buxtehude am Fanclubstand. BP

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort