Als erfolgreiche Eintagsfliege in die Miezen-Geschichte eingehen

Trier · Er will eine 100-prozentige Siegesquote bei seinem einmaligen Auftritt auf der Miezenbank: Interimstrainer Ralf Martin setzt im heutigen Kellerduell zu ungewohnter Uhrzeit (20 Uhr) gegen Nürtingen auf die Defensive und das Comeback von Esther Mohr.

Trier. Unter anderen Umständen wäre das die wichtigste Nachricht vor dem Kellerduell der Miezen gegen Nürtingen (Samstag, 20 Uhr, Arena) gewesen: Nach über acht Monaten Verletzungspause und zwei Schulteroperationen kehrt Esther Mohr wieder in den MJC-Kader zurück. Die Realschullehrerin soll in der Defensive helfen, für den Angriff ist es für die Spielmacherin noch zu früh.Aber dieses Comeback wird heute eher der Randaspekt sein nach dem überraschenden Rücktritt von Trainerin Daniela Filip (der TV berichtete). "Mehr Gegenstoßtore"

Im Fokus steht Ralf Martin. Der ist Trainer der Männermannschaft der MJC, hat sich aber - "gerne", wie er betont - bereit erklärt, sich auf die Bank zu setzen. "Das ist aber definitiv eine einmalige Angelegenheit. Erstens habe ich nicht den nötigen Trainerschein und zweitens geht es zeitlich bei mir gar nicht anders."Auch Martin, der als Möbelverkäufer arbeitet, war völlig überrascht von Filips Entscheidung: "Am Montag hatten wir noch ein gemeinsames Training von Männer- und Frauenmannschaft, hatten für Mittwoch ein Trainingsspiel vereinbart. Da deutete noch nichts auf einen Rücktritt hin." Martin kennt die Zweitligamannschaft gut. In der Vorbereitung, als Filip in Urlaub weilte, hatte er die Miezen bereits übergangsweise trainiert, hinzu kamen viele gemeinsame Trainingseinheiten. Zweimal - am Donnerstag und Freitag - hatte er nun das MJC-Training übernommen. "In der Kürze der Zeit kann man nur an kleineren Stellschrauben drehen, vorrangig wird es um die Abwehr gehen, denn in den bisherigen Spielen war meiner Ansicht nach die Anzahl der Gegentore viel zu hoch. Und nur mit einer stabilen Abwehr kann man Spiele gewinnen." Ein weiterer Punkt für Martin hängt mit der Defensive zusammen: "Wir müssen mehr Bälle erobern, um mehr Tore per Gegenstoß zu machen, damit wir uns nicht nur auf den Positionsangriff verlassen müssen."Der Interimstrainer, dessen Traum "eine 100-prozentige Siegesquote meiner Amtszeit ist", weiß um die Bedeutung der Partie: "Egal, wie groß der Druck ist, egal, was diese Woche war, wir müssen gewinnen", lautet seine Forderung. Als Vorletzter mit nur zwei Punkten nach neun Niederlagen in zehn Spielen liegen die Miezen vier Punkte hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz. Und den belegt der heutige Gegner, der Aufsteiger aus Nürtingen. Wen es bei den Schwaben auszuschalten gilt, zeigt der Blick auf die Statistik: Die frühere Erstligaspielerin Verena Breidert hat bereits 108 Tore auf ihrem Konto, macht pro Spiel einen Schnitt von zehn Treffern. BPDJK/MJC Trier (Kader): Kockler, Eckelt - Sattler, Derbach, Mohr, Thomas, Kordel, Czanik, Müller, Weibelova, Houben, Welter

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