Auch der zweite Interimstrainer kann das Ruder nicht herumreißen

Halle/Neustadt · Die Trierer Miezen bleiben Vorletzter der 2. Bundesliga, mit nun elf Niederlagen aus zwölf Spielen. In Halle-Neustadt kämpfte die MJC unter Interimstrainer Dirk Florian bis zum Schluss, war aber wieder chancenlos.

Halle/Neustadt. Es war sein Einstand, zugleich sein Ausstand - und es gab keine Punkte: "Das war's dann auch schon wieder", sagte Miezen-Interimstrainer Dirk Florian nach der 29:35 (14:17)-Niederlage bei Union Halle-Neustadt am Samstagabend. Auch der 50-Jährige konnte kein Wunder beim Zweitliga-Vorletzten vollbringen, dessen Serie sich auf elf Niederlagen in zwölf Spielen verlängerte, sagt aber auch: "Diese Mannschaft hat ein Riesenpotenzial, ich drücke meinem Nachfolger die Daumen, dass es mit dem Klassenerhalt klappt." Zunächst einmal übernimmt nun wieder Ralf Martin die Mannschaft, Florians Vorgänger und Nachfolger als Interimstrainer. Gut möglich, dass der auch beim letzten Spiel des Jahres am Sonntag gegen Bensheim auf der Bank sitzt. In Halle-Neustadt hatten die Miezen keine Chance, wehrten sich aber nach Kräften. Ohne Toptorjägerin und Polizistin Joline Müller, die wegen eines kurzfristigen Einsatzes absagen musste, waren die Miezen chancenlos, auch wenn das Endergebnis beim Tabellenachten noch achtbar aussieht. Beste Werferin war Lucia Weibelova mit neun Treffern, stark war auch die siebenfache Torschützin Caroline Thomas. Wieder waren es kurze Trierer Schwächephasen, die die Gastgeberinnen eiskalt zum Sieg ausnutzten. Wie nach der überraschenden 6:3-Führung der MJC: "Urplötzlich verlieren wir den Faden in der Defensive, decken nicht mehr so aggressiv und werden dann im Angriff nervös", sagt Florian. Trainer zieht den Hut

Die Folge: Halle kippt die Partie, setzt sich bis zur Pause auf 17:14 ab - auch weil die Miezen es nicht schafften, Toptorjägerin Helena Mikkelsen (elf Treffer) zu stoppen. Nach dem Seitenwechsel beginnen die Triererinnen wieder stark, haben beim 19:20 die Chancen auf den Ausgleich. Doch dann schlägt das Pendel erneut um: "Wir leisten uns einige technische Fehler, sind zu ungeduldig im Angriff, und dann kommen auch noch zwei Fehlentscheidungen der Schiedsrichter dazu, die uns aus der Bahn werfen." Beim 24:22 ist die MJC letztmals auf Augenhöhe, dann setzt sich Halle nach einer Zeitstrafe gegen Weibelova innerhalb von neun Minuten entscheidend auf 31:23 ab. Am Ende gelang der MJC noch etwas Ergebniskosmetik. "Trotz der Niederlage ziehe ich den Hut vor dieser Mannschaft", sagt Florian. BPDJK/MJC Trier: Kockler, Eckelt - Thomas (7), Mohr (1), Sattler (1), Houben (4/1), Czanik (1), Derbach (5), Weibelova (9/3), Welter (1) - Beste Torschützinnen Halle-Neustadt: Mikkelsen (11/4), Rupp (5), Hummel (5)

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