Brech: "Einige Spielerinnen müssen ihre Einstellung hinterfragen"

Trier · 16. Niederlage im 19. Spiel, als Letzter jetzt acht Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz: Selbst ein Neuzugang aus der ersten Liga hat den Trierer Miezen nicht geholfen, die 19:24-Niederlage in Haunstetten abzuwenden.

Trier. Die Lage wird immer aussichtsloser, und nachdem sich die Vereinsführung bislang immer hinter die Mannschaft gestellt hat, nimmt Miezen-Vorstand Jürgen Brech nach der 19:24-Niederlage in Haunstetten diese nicht mehr in Schutz: "Einige Spielerinnen müssen ihre Einstellung hinterfragen. Wie manche in dieses wichtige Spiel gegangen sind, kann nicht sein. Ich weiß nicht, ob sie dem Druck nicht gewachsen sind, für den wir selbst verantwortlich sind", sagte Brech, den vor allem die Anfangsviertelstunde in Augsburg mächtig aufregte: "Einige Spielerinnen hatten scheinbar alles vergessen, was wir kurz vorher besprochen hatten. Und spätestens seit Samstag akzeptiere ich auch die Ausreden nicht mehr, unser Kader sei zu klein und zu unerfahren."Erstmals in dieser Spielzeit standen 15 Miezen auf dem Spielberichtsbogen, denn seit Freitagabend hat die MJC einen weiteren Neuzugang: Die Litauerin Zivile Jurgutyte, die in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vom Bundesliga-Spitzenteam SG Bietigheim an die Mosel kam und einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hat. Am Samstag in Haun-stetten war die Spielmacherin bereits im Einsatz für die Miezen, erzielte ein Tor - aber noch wichtiger: "Sie lenkte unser Spiel", sagte Brech. Wie die klammen Miezen sich die Litauerin leisten können, die vom reichsten Erstligaclub kommt? "Natürlich verdient sie bei uns nicht annähernd das, was sie in Bietigheim bekam", sagt Brech. Jurgutyte war nach einem Kreuzbandriss ausgefallen, ist nun aber wieder fit. Ob der nächste Neuzugang nach der Ukrainerin Yewgenija Knoroz aber noch helfen kann, den Abstieg zu verhindern? Elf Spieltage vor Schluss haben die Miezen durch die Niederlage in Haunstetten und das gleichzeitige Remis von Budenheim in Zwickau bereits acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. "Wir versuchen alles, um den Klassenerhalt zu schaffen, was auch die Verpflichtung von Zivile Jurgutyte zeigt. Wir geben nicht auf", betont MJC-Vorstand Brech, aber: "Mit einer solchen Chancenverwertung wie in Haunstetten kann man kein Zweitligaspiel gewinnen."Acht Siege müssen her

Nach einem Katastrophenstart (1:4, 5:9) hatten sich die Miezen in Augsburg auf 12:13 herangekämpft, lagen zur Halbzeit 13:16 hinten und erzielten nach der Pause noch ganze sechs Tore. Haunstetten deckte aggressiv, hatte in Sabrina Duschner (acht Tore) den Star im Angriff. Dennoch: Beim 17:19 war die Wende erneut möglich, dann leistete sich Trier einen Fehler nach dem anderen - kassierte schließlich die 16. Niederlage im 19. Zweitliga-Spiel und bleibt Tabellenletzter. "Realistisch betrachtet müssen wir acht der letzten elf Spiele gewinnen", rechnet Jürgen Brech vor den kommenden drei Auswärtspartien vor. Dafür müssen die Miezen aber einmal anfangen, Tore zu werfen. BPDJK(/MJC Trier: Kockler, Eckelt - Jurgutyte (1), Thomas (3), Sattler (0), Mohr (), Houben (0), Czanik (1), Derbach (1), Müller (4/2), Weibelova (6/3), Knoroz (0), Vallet (2), Welter (1) - Beste Torschützinnen Haunstetten: Duschner (8), Schmid (5/3)

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