"Dieses Spiel war ein Traum"

Trier · "Wir sind wieder da!" - das ist die Kernaussage des deutlichsten Miezensieges seit Jahren. Mit dem 37:25 (19:12) über Bremen sorgen die Trierer Handballerinnen für einen perfekten Einstand ihrer Trainerin und ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf.

"Dieses Spiel war ein Traum"
Foto: (g_sport

Trier. Ausgelassen hüpften sie über das Feld, klatschten sich mit Fans und Trommlern ab, feierten, ließen sich feiern: Die Trierer Handball-Miezen haben das Jahr 2016 so erfolgreich begonnen, wie sie 2015 mit dem 29:25 über Bensheim beendet hatten. "Dieses Spiel war ein Traum für mich", strahlte Neu-Trainerin Cristina Cabeza übers ganze Gesicht und nahm die vielen Glückwünsche für ihren Einstand entgegen. Von 2012 bis 2015 war die Spanierin schon bei den Miezen, als Spielerin und Trainerin - an einen Sieg mit zwölf Toren Differenz in einem Pflichtspiel konnte sich die 37-Jährige aber nicht erinnern. Der letzte zweistellige Erfolg der Miezen war ein 34:23 gegen Sulzbach/Leidersbach in der Saison 2008/09. "Dann habe ich ja ein bisschen Geschichte geschrieben", lachte Cabeza nach dem 37:25 (19:12) gegen Aufsteiger Werder Bremen.Und die Spanierin kann am kommenden Sonntag einen weiteren Eintrag in die MJC-Geschichtsbücher perfekt machen: Denn seit der Spielzeit 2006/07 gelang es keiner Miezen-Mannschaft mehr, drei Siege in Folge einzufahren - die Chancen stehen beim Tabellenletzten SG Kirchhof gut. "Wir sollten aber auf dem Boden bleiben. Um den Klassenerhalt zu sichern, liegt noch richtig viel Arbeit vor uns", sagte Cabeza, die nicht vergaß, ihren Vorgängern zu danken: "Ein Teil dieses Erfolgs gebührt sicherlich Daniela Filip und Ralf Martin." Artig bedankte sich die Spanierin dann auch noch beim MJC-Vorstand: "Es ist toll, dass man mir wieder das Vertrauen geschenkt hat."Nach nur fünfmal Training konnte Cabeza nach eigener Aussage noch nicht viel ändern, aber der gesamte Auftritt der Mannschaft - die Körpersprache, das Selbstvertrauen - waren ganz anders im Vergleich zu den vielen Niederlagen zuvor. Bestes Beispiel war Rechtsaußen Judith Derbach, die ihr mit Abstand bestes Saisonspiel machte - als Terrier vor der Abwehr und eiskalt im Angriff. "Sie braucht diese Verantwortung, schließlich ist sie unsere Kapitänin", sagte Cabeza. Bremen hatte zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Chance, lag zur Pause bereits mit 12:19 hinten. Ein Grund waren sicherlich auch die zusätzlichen Alternativen, über die Trier mit Cabeza, Esther Mohr und Shenia Knorroz verfügte. "Wir konnten wechseln, alle Leistungsträgerinnen konnten auch einmal durchatmen, das hat uns sehr geholfen", sagte Abwehrchefin Andrea Czanik. Und im Angriff konnte sich die MJC auf Joline Müller verlassen, die nach einigen anfänglichen Fehlwürfen nach der Pause richtig aufblühte und elf Treffer beisteuerte. Die 600 Fans standen schon früh auf ihren Sitzen, konnten es kaum glauben, als Trier beim 25:15 (45.) erstmals mit zehn Toren Unterschied führte. "Alle Spielerinnen haben heute Torgefahr ausgestrahlt, die Abwehr und Torfrau Jessica Kockler haben toll harmoniert", sagt Czanik. Lohn des Kantersiegs: Erstmals seit dem Saisonstart sind die Miezen Drittletzter, der Abstand zum rettenden fünftletzten Platz beträgt aber weiterhin fünf Punkte. DJK/MJC Trier: Kockler, Eckelt - Thomas (5), Sattler (4), Mohr (0), Houben (1), Czanik (2), Derbach (4), Müller (11/1), Weibelova (7), Knorroz (1); Welter (2), Cabeza (n.e.)

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