Trier. (BP) Vier Dinge braucht die Frau heute Nachmittag ab 16.30 Uhr in der EWE-Halle in Oldenburg: Disziplin, Fleiß, Aggressivität und gute Laune. Mit diesen Attributen - und einer gewissen Lockerheit nach dem Auftakt-Erfolg gegen Blomberg - wollen die Trierer "Miezen" für die nächste Überraschung in der Handball-Bundesliga sorgen. "Wir haben nichts zu verlieren, Titelkandidat Oldenburg ist klarer Favorit und steht nach der Niederlage in Leipzig schon unter gewissem Druck", prognostiziert MJC-Trainerin Ildiko Barna. "Nichts zu verlieren" in ihrer Sichtweise heißt allerdings nicht "locker bleiben und verlieren", sondern: "Wir haben nur eine Chance, wenn wir unsere Fehlerquote gering halten und 60 Minuten absoluten Einsatzwillen zeigen."

Barna hat Respekt vor dem Oldenburger "Express", in der Vorsaison resultierten über 50 Prozent aller VfL-Tore aus Gegenstößen. "Die müssen wir irgendwie unterbinden", fordert Barna daher. Oldenburg hatte am ersten Spieltag beim Topfavoriten HC Leipzig lange mitgehalten, am Ende knapp 32:33 verloren - und will sich nun zu Hause rehabilitieren. Ähnlich der MJC, bei der Solic und Karsten weiter verletzt sind, fehlen auch Oldenburg zwei wichtige Spielerinnen. Doch nominell ist Oldenburg deutlich besser besetzt als Trier: Zum ehedem schon großen und gleichstarken Partner sorgte das Glück der Liebe für einen prominenten Neuzugang: Rechtsaußen Ulrike Stange (vorher Leipzig) wollte ihrem Freund Per Mertesacker (Fußball-Profi bei Werder Bremen) näher sein. Daneben verpflichtete Oldenburg die Ungarin Anita Herr, die im Mai noch mit ihrem Ex-Club Györ im Champions-League-Finale stand. "Der VfL hat neben seinen pfeilschnellen Außen einen sehr gefährlichen Rückraum", meint Barna, deren Mannschaft in der Vorsaison ein Auswärts-Remis (nach Sechs-Tore-Rückstand) beim späteren Pokalsieger erreichte.