Ein Landes-Duell mit Vorgeschichte

Während die "großen Miezen" am Sonntag in Göppingen ihren Mittelfeldplatz sichern wollen, geht es für die "kleinen Miezen" darum, im Rheinland-Pfalz-Derby dem Favoriten Mainz ein Schnippchen zu schlagen.

 Im Anflug auf den Favoriten: Lara Leuckefeld und die „kleinen Miezen“ sind Außenseiter gegen Aufstiegsfavorit Mainz. TV-Foto: Funkbild

Im Anflug auf den Favoriten: Lara Leuckefeld und die „kleinen Miezen“ sind Außenseiter gegen Aufstiegsfavorit Mainz. TV-Foto: Funkbild

Trier. Freunde fürs Leben sind die beiden Regionalliga-Kontrahenten DJK/MJC Trier II und FSV Mainz 05 nicht. In der Vorsaison wurden die 16- bis 18-jährigen "Miezen"-Spielerinnen beschuldigt, eine Kabine in Mainz demoliert zu haben. "Völliger Blödsinn", sagt MJC-Trainerin Elena Vereschako. Dann schlugen die Trierer im übertragenen Sinn zurück und verpflichteten die beiden größten Mainzer Talente Natalie Adeberg und Lena Zelmel, die mit Mainz in der Vorsaison Dritte in der deutschen B-Jugend-Meisterschaft geworden waren. Zum Saisonstart weigerten sich die Mainzer dann standhaft, einer Spielverlegung zuzustimmen - mehr als die Hälfte des MJC-Kaders war krank -, weil sie fürchteten, dass Trier zu viele Bundesliga-Spielerinnen einsetzt. Die Partie wurde nach Vorlage von Attesten dann doch verlegt und findet nun am Samstag (19.30 Uhr, Wolfsberghalle) statt.

Die Gäste aus der Landeshauptstadt sind in diesem Spiel der beiden einzigen rheinland-pfälzischen Frauen-Handball-Regionalligisten der Favorit. Denn der FSV will mittelfristig in die zweite Liga, hat sich vor Saisonbeginn erheblich verstärkt. "Sie machen eine sehr gute Jugendarbeit, aber wenn die Mädchen ins Erwachsenenalter kommen, haben sie in Mainz keine Perspektive mehr, weil der Club immer wieder routinierte Spielerinnen holt", sagt Vereschako: "Deswegen sind Lena und Natalie auch zu uns gekommen."

Die "kleinen Miezen" haben nach 6:2 Punkten in Folge den Saisonstart vergessen gemacht. Vorwürfe für die bislang drei Niederlagen gibt es von der Trainerin aber nicht: "Unsere Mannschaft ist noch sehr jung, einige Spielerinnen waren letzte Saison noch in der B-Jugend. Sie müssen sich erst an die Liga gewöhnen und Erfahrung sammeln", meint Vereschako. Für sie ist der FSV Favorit nicht nur am Samstag, sondern auch bei der Titelvergabe. "Wir wollen aber für eine Überraschung sorgen, die Möglichkeiten haben wir. Ich denke, es wird spannend." Aus der Bundesliga-Mannschaft, die im DHB-Pokal im Januar just auf Mainz trifft, stoßen Eva Lennartz, Judith Derbach, Toni Pütz und Katrin Schneider zum Regionalliga-Team.

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