Erst Dominanz, dann Schlendrian

63 Tore, 30 Strafminuten, eine rote Karte: Was sich anhört wie eine knüppelharte Partie, war ein eigentlich faires Testspiel - und das brachte der Schweizer Nationalmannschaft mehr Erkenntnisse als den "Miezen", die knapp 32:31 (18:14) gewannen.

 Vier Tore gegen die Schweiz: Megane Vallet. TV-Foto: Funkbild

Vier Tore gegen die Schweiz: Megane Vallet. TV-Foto: Funkbild

Trier. (BP) Banken und Berge, Toblerone und Uhren - es gibt viele Dinge, die man mit der Schweiz eher assoziiert als Frauen-Handball. Aber die Eidgenössinnen schwärmen aus, um in stärkeren Ligen als der heimischen internationale Erfahrung zu sammeln, die dann auch der "Nati" nutzen soll. In der kommenden Woche steht für die Schweiz die "Vor-Qualifikation" zur WM 2009 an - und bis Sonntag bereiten sie sich darauf in Trier vor. "Wir sind schon ein gutes Stück weitergekommen", meinte Trainer Markus Berchtem nach der knappen 31:32-Testspiel-Niederlage gegen die Trierer "Miezen" am Donnerstag. In einem inoffiziellen Test am Abend zuvor gelang den Eidgenossen sogar ein Remis gegen die MJC. Daher hofft Berchtem auf gute Resultate beim Turnier in Polen, auch wenn die Gegner übermächtig scheinen: "Gegen die Slowakei haben wir immer klar verloren, und auch Polen hat zahlreiche Bundesliga-Spielerinnen im Kader."

Eine seiner Bundesligistinnen, Karin Weigelt, die am Samstag mit Leverkusen noch ein Remis in Trier erreicht hatte, war neben Nicole Dinzel mit sechs Treffern erfolgreichste Schweizerin beim 31:32. Die gleiche Anzahl von Toren markierte auf der anderen Seite Nadja Nadgornaja, die allerdings einige Schwächen beim "Rückwärtsgang" offenbarte. 80 Zuschauer auf dem Wolfsberg sahen bis zur 40. Minute (27:21) dominante "Miezen", obwohl Silvia Hofman (Nationalteam), Svetlana Mozgowaia (Heimaturlaub) und Jana Arnosova (Schulterverletzung) fehlten. Danach schlich sich aber der Schlendrian ein. "Wir haben vernünftig gespielt", meinte dennoch Trainerin Ildiko Barna. Dies bezog sich vor allem auf die starke Linksaußen Megane Vallet. Unerklärlich waren allerdings die insgesamt 30 Strafminuten und die rote Karte gegen Kira Eickhoff nach drei Zeitstrafen. Die Schiedsrichter brachten beide Teams so um den Spielfluss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort