Halb voll in die Pause

Die Trierer Handball-"Miezen" haben nach einer hochdramatischen Schlussphase ein 24:24 (10:11) gegen den neuen Tabellenführer Bayer Leverkusen erreicht und stehen nach dem letzten Spiel vor der EM-Pause nun auf Rang sieben der Tabelle - mit nur zwei Punkten Rückstand auf einen Play-off-Platz.

 Vier Tore gegen Bayer erzielt, aber in der Abwehr noch etwas ungestüm: Triers Kreisläuferin Steffi Egger. TV-Foto: Funkbild

Vier Tore gegen Bayer erzielt, aber in der Abwehr noch etwas ungestüm: Triers Kreisläuferin Steffi Egger. TV-Foto: Funkbild

Trier. Zwei überragende Torhüterinnen, eine hochdramatische Schlussphase, eine gute zweite Hälfte, die für die katastrophale Halbzeit eins entschädigte, und die beste Stimmung in der Arena in dieser Saison - Handball-Herz, was willst du mehr?

Aber die entscheidende Frage konnte nach dem 24:24 nicht geklärt werden: Ist das Glas halb voll oder halb leer? Wer hat einen Punkt verloren, wer gewonnen? "Einerseits haben wir trotz unserer schlechtesten Saisonleistung einen Punkt gewonnen, wer aber kurz vor Schluss mit drei Toren führt, muss eigentlich gewinnen", meinte Leverkusens starke Spielmacherin Anna Loerper. "Ich denke, wir haben einen Punkt verschenkt, aber wir haben genauso gut einen gewonnen", meinte Triers überragende Torhüterin Maike März (18 Paraden), die ihrem Gegenüber Clara Woltering in Nichts nachstand. Auch die Trainerinnen waren unschlüssig: "Heute waren zwei Punkte drin, ich denke, wir haben einen Zähler verschenkt. Aber diesen einen Punkt widmen wir den tollen Fans, die uns sensationell unterstützt haben. ", sagte MJC-Coach Ildiko Barna. "Ich bin zufrieden mit dem Punkt, wenn auch mehr drin war", ergänzte Bayers Trainerin Renate Wolf.

Nach gutem Trierer Start (6:3) verflachte die Partie komplett, Fehler reihte sich an Fehler, Trier erzielte innerhalb von 17 Minuten nur einen Treffer, Bayer ging mit der ersten Führung überhaupt in die Kabine. Nach dem Wechsel besannen sich beide Teams eines Besseren. Das Tempo wurde höher, die Fehlerquote sank, die Spannung stieg. Beim 19:17 (48.) hatte die MJC die besseren Karten, durch einen Zwischenspurt und angetrieben von Ex-"Mieze" Laura Steinbach, die nun alles traf, schien die Partie drei Minuten vor dem Ende beim 23:20 zu Gunsten von Bayer entschieden. Aber dann: Trier benötigte gerade einmal 85 Sekunden, um aus dem 20:23 ein 24:23 zu machen, die Halle tobte. Loerper glich eine Minute vor Schluss aus - bis zum Ende war Trier aber in Ballbesitz. Und hätten die Schiedsrichter ordnungsgemäß die Uhr zehn Sekunden vor Schluss angehalten, als der Ball unter einer Werbebande eingeklemmt war - die MJC hätte eine größere Chance auf den Sieg gehabt als nur den direkten Freiwurf von Top-Torschützin Oxana Pal (zehn Treffer) mit dem Schlusspfiff, der aber abgeblockt wurde.

DJK/MJC Trier: März, Monz; Egger (4), Nadgornaja (1), Roubinkova (0), Hofman (2), Mozgowaia (2), Pal (10/4), Pütz (0), Vallet (1), Arnosova (n.e.), Eickhoff (2), Huber (2), Solic (0)

Bayer Leverkusen: Woltering, Kochs; Byl (0), Filgert (2), Weigelt (1), Kocevska (0), Müller (2), Loerper (7/3), Bönighausen (3), Schückler (2), Steinbach (6), Meier (1), Glathe (0)

Zuschauer: 1250

SR: Damian/Wenz

Beste Spielerinnen: März, Pal; Woltering, Steinbach, Loerper

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