Trierer Miezen: Maximale Ausbeute, auch dank Maxime

Celle · Die Trierer Handball-Miezen haben das Kellerduell in Celle gewonnen, den letzten Tabellenplatz verlassen und können nach dem 24:21-Auswärtssieg wieder auf den Klassenerhalt hoffen.

Die Autobahn-Raststätte freute sich sicher über den nicht eingeplanten Umsatz. Als die Miezen ihre "Mission Abstiegsendspiel" erfolgreich beendet hatten, dürstete es sie. Aus Aberglauben hatten sie sich kein "Feier-Proviant" mitgenommen - aber nach dem 24:21 (10:10)-Erfolg beim bisherigen Vorletzten SVG Celle hatte die Spielerinnen allen Grund anzustoßen. "Ich glaube, wir haben heute alles richtig gemacht", sagte MJC-Vorstand Jürgen Brech nach dem Kampfspiel im Celler Hexenkessel. Die 25 mitgereisten Trierer Fans hatten in der aufgeheizten Atmosphäre ebenso alles gegeben wie die Spielerinnen auf dem Feld. "Wir alle ziehen den Hut vor unseren Fans", sagte Brech.
Durch den Sieg haben die Miezen erstmals seit vielen Wochen den letzten Tabellenplatz verlassen, stehen sogar auf dem am Ende rettenden drittletzten Platz, weil auch der bisherige Drittletzte Koblenz/Weibern verlor.
Es war eine maximale Ausbeute für die MJC, weil auch Göppingen (nun punktgleich mit den Miezen) nicht gewann - maximal auch, weil Maxime Struijs ein überragendes Spiel hinlegte und mit neun Treffern Wegbereiterin für den Erfolg war.
Herausheben wollte Brech aber keine einzelne Spielerin: "Das war ein Sieg der Mannschaft und des Kampfgeistes, wir haben 60 Minuten toll gespielt und auch alle taktischen Wechsel unserer Trainerin schlugen ein." Die erste Hälfte (10:10) war von viel Kampf und Krampf auf beiden Seiten geprägt, beide Abstiegskandidaten neutralisierten sich fast komplett. Die ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel waren die Miezen, die ohne Kreisläuferin Celine Michielsen (Kapselverletzung am Daumen) antreten mussten, dann hellwach, zogen auf 19:14 davon - doch dann kam Celle zurück. "Auch in der Phase, als es eng wurde, haben wir alles gegeben", sagt Brech. Beim 20:19 war der Abstiegskrimi 13 Minuten vor dem Ende wieder völlig offen. Als Struijs drei Minuten vor dem Abpfiff mit ihrem neunten Treffer zum 23:20 traf und Celle einen Siebenmeter verwarf, war der Traum vom zweiten Auswärtssieg aber wahr geworden, auch weil Torfrau Verena Flöck einige wichtige Würfe gehalten hatte.
"Ich kann mir das selbst nicht erklären, aber immer zum Saisonende hin werden wir immer besser. Deswegen bin ich jetzt sehr optimistisch, was den Klassenerhalt betrifft", sagt Brech, der in den nächsten beiden Spielen zu Hause gegen das Spitzenduo Thüringer HC (2. Mai) und Buxtehuder SV (6. Mai) definitiv nicht mehr jubeln wird, es sei denn, über Ergebnisse der Konkurrenz.

DJK/MJC Trier: Kockler, Flöck - Sattler (0), Mohr (0), Schneider (6/4), Houben (0), Czanik (0), Vallet (2), Kordel (0), Derbach (4), Struijs (9), Solic (2), Garcia-Almendaris (1), Beste Torschützinnen Celle: Verschuren, Cardoso und Dybul (je 3), Schiedsrichter: Brauer/Holm

Extra
Am Wochenende ist aus einem Sextett, das um den Klassenerhalt kämpft, ein Quartett geworden. Die HSG Bad Wildungen (gegen Berlin) und die SG Bietigheim (gegen Göppingen) haben sich mit Siegen erfolgreich aus dem "Rennen" verabschiedet: Die verbliebenen vier Mannschaften liegen nur zwei Punkte auseinander. Göppingen, Trier und Vulkanladies spielen allesamt noch gegen das Spitzenduo THC und Buxtehude, wo keine Punkte zu erwarten sind, Celle hat das vermeintlich leichteste Restprogramm, Koblenz das schwerste, aber noch das direkte Duell mit den Göppingern, denen zwei Punkte vom Sieg gegen Blomberg abgezogen wurden. Es läuft also darauf hinaus, dass der Abstieg möglicherweise erst am allerletzten Spieltag am 23. Mai entschieden wird. Dann spielen die Miezen in Leverkusen - und für Bayer geht es in diesem Duell um nichts mehr. BP

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