Miezen: Desolate Leistung gegen Metzingen

Trier · Man kann verlieren, aber nicht so: Was die Miezen am Mittwochabend im letzten Normalrundenspiel der Frauen-Handball-Bundesliga beim 19:34 (9:14) gegen Metzingen den Fans in der Arena servierten, war alles andere als bundesliga-tauglich.

Miezen: Desolate Leistung gegen Metzingen
Foto: Hans Krämer

Hilflos, lustlos, ideenlos - anders kann man die Leistung der Trierer Miezen gegen den TuS Metzingen nicht beschreiben. In der neunten Partie des Jahres 2014 setzte es die neunte Niederlage - und zwar eine fast ohne Gegenwehr. Verletzungsprobleme hin oder her. Wenn am 9. März die Abstiegsrunde beginnt, müssen die Miezen anders auftreten, sonst wird das nichts mit dem Klassenerhalt. Die einzige gute Nachricht des letzten Normalrundenspieltags: Trier ist weiter auf einem Nicht-Abstiegsplatz, weil sich auch Schlusslicht Bensheim die nächste Klatsche einfing.

"Das war eine desolate Leistung, ein komplettes Versagen unserer Mannschaft. Es muss etwas passieren. Wenn wir so in der Abstiegsrunde spielen, holen wir keinen einzigen Punkt. Ich bin stinksauer, und in der Kabine hat es richtig gekracht", sagte Co-Trainerin Jana Arnosova.

Schon die ersten 20 Minuten waren von Miezen-Seite Handball zum Abgewöhnen - vor allem in Angriff. Man konnte die Meinung haben, jemand hätte das Gästetor verschoben, so oft warfen die Miezen am Metzinger Kasten vorbei - allen voran Katrin Schneider. Für die ansonsten konstant beste MJC-Torschützin stand zur Pause noch kein Treffer zu Buche, zahllose Chancen, inklusive zwei Siebenmeter, hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits verballert, ihr einziges Tor erzielte sie in Minute 45.

Zudem hatten die Miezen wenige Ideen, um die massive, teilweise sogar schon überhart agierende TuS-Abwehr zu knacken. Erst als Spielertrainerin Cristian Cabeza sich einwechselte, kam mehr Ordnung in die Miezen-Angriffe. Immerhin schafften es die Miezen, den 3:9-Rückstand (16. Minute) zwischenzeitlich auf 9:11 zu verkürzen. Aber es gab auch einen kleinen Hoffnungsschimmer: Erstmals nach ihrer Sprunggelenk-Verletzung im Spiel gegen Leverkusen am 8. Januar stand Natalie Adeberg wieder auf dem Feld - und wurde gleich beste Torschützin mit vier Treffern.

Aber auch sie musste mit ansehen, wie sich Metzingen (mit der Ex-Mieze Marielle Bohm als Co-Trainerin) locker mit dem Pausenpfiff wieder auf 14:9 absetzte, unermüdlich angefeuert durch die vier schwäbischen Trommler unter den nur rund 400 Fans.

Und wer gedacht hätte, die Miezen würden sich an der Ehre packen, wurde bitter enttäuscht - die ersten 15 Minuten von Hälfte zwei waren ein Offenbarungseid. Die Gäste mussten sich wahrlich verausgaben, um sich immer weiter abzusetzen. Trier zeigte in der Abwehr kaum noch Gegenwehr, und im Angriff strahlten sie mit Ausnahme von Adeberg so gut wie keine Torgefahr mehr aus. Gegen eine weiß Gott nicht übermächtige Metzinger Mannschaft war der Rückstand beim 11:21 erstmals zweistellig , und am Ende waren es 15 Treffer Differenz - wahrlich keine Werbung für die Abstiegsrunde.

Statistik: DJK/MJC Trier - TuS Metzingen 19:34 (9:14) DJK/MJC Trier: Kockler, Flöck, Vogt - Pötters (0), Irsch (0), Sattler (1), Mohr (2), Schneider (1), Czanik (2), Vallet (4), Adeberg (4/2), Pilmayer (3), Kordel (0), Derbach (0), Cabeza (2) TuS Metzingen: Hesel, Lengyel - Engel (2), Mössinger (0), Balogh (6), Covic (0), Kubasta (2), Stefani (0), Putzke (1), Minevskaja (6/3), Orban-Smideliusz (3), Großmann (4), Padutsch (4), Beddies (3), Temes (3)
Schiedsrichter: vom Dorff/vom Dorff - Zuschauer: 400
Siebenmeter: Trier: 5/3 (Schneider verwirft zweimal) Metzingen: 3/3
Zeitstrafen: Trier: Czanik, Vallet, Adeberg/Metzingen: Engel, Minevskaja, Beddies

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