Miezen: Klare Schlappe trotz 30 starken Minuten beim Meister

Bad Langensalza · Eine 20-minütige Torflaute, die eine 0:16-Serie nach sich zog, kostete die Trierer Miezen bei Meister und Tabellenführer Thüringer HC ein besseres Resultat. Am Ende stand ein zu deutliches 17:39 (11:14) - trotz eines guten Beginns und einer starken Torfrau.

Bad Langensalza. In der Vorrunde waren die Torfrauen der Trierer Handball-Miezen nicht selten gescholten worden - da tut ein solches Lob auch einmal gut, gerade wenn es vom Gegner kommt: "Was Verena Flöck gehalten hat, war unglaublich. Sie war die beste Spielerin auf dem Feld." Dies sagte Herbert Müller, Trainer des Thüringer HC, nach der Partie des Tabellenführers gegen den Tabellenletzten. In den ersten 20 Minuten hatte Flöck, von Müller im österreichischen Nationalteam trainiert, ihren Kasten vernagelt, war der Turm in der Schlacht. Und so rieben sich die Fans in Bad Langensalza anfangs die Augen. Angetrieben von der Niederländerin Maxime Struijs war das Schlusslicht dem Champions-League-Teilnehmer überlegen, führte erst 5:3, trotzte einer frühen Müllerschen Auszeit und setzte sich sensationell auf 11:7 ab. "Was wir in der ersten Halbzeit geboten haben, war richtig gut, darauf können wir aufbauen", meinte MJC-Co-Trainerin Jana Arnosova, doch ihr Nachsatz sagt alles: "Was wir aber danach geliefert haben, war unerklärlich."Just jenes 11:7 war der Wende- und Knackpunkt, der Start einer unglaublichen Negativserie der Trierierinnen. Von Minute 20 bis Minute 40 gelang kein einziger Treffer. Im Angriff lief nichts mehr, die Abwehr wurde überrannt von den Thüringern, die nun wie entfesselt aufspielten - und auch nicht nachließen, als das Wild schon erlegt war. Bevor der MJC der zwölfte Treffer gelang, hatte der THC eine 16:0(!)-Serie getroffen, aus dem 11:7 wurde ein 11:23. Jeglicher Widerstand der Trierierinnen, die auf Andrea Czanik verzichten mussten, war gebrochen. Am Ende feierte der weiter verlustpunktfreie Tabellenführer mit dem 39:17 den deutlichsten Sieg seiner Bundesligageschichte.Nur Sechs Tore nach der Pause

"Mit so einer Klatsche mussten wir dann nach Hause fahren", lautete der knappe Kommentar von Arnosova, deren Mannschaft in der zweiten Hälfte nur sechs Tore gelangen.So war auf der Busfahrt in die Heimat die Hoffnung zerstoben, sich beim Meister Selbstvertrauen für das deutlich wichtigere Duell am Samstag (19.30 Uhr, Arena) gegen den Aufsteiger HSG Bad Wildungen zu holen. Und die Hessen, seit dieser Saison von Ex-Mieze Tessa Cocx trainiert, haben sich mit dem 26:24 im Aufsteigerduell gegen Celle wohl aller Abstiegssorgen entledigt, liegen sieben Zähler vor der MJC, die seit Mai auf einen Heimsieg wartet. Einen besseren Zeitpunkt als nächsten Samstag gibt es nicht, diese Serie zu beenden. DJK/MJC Trier: Flöck, Kockler - Sattler (0), Backhed (1), Mohr (0), Schneider (7/1), Houben (0), Vallet (0), Kordel (0), Derbach (1), Struijs (5), Solic (3), Garcia (0); Beste Torschützinnen THC: Engel (10/8), Snelder (8)BP

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