Miezen: Klarer Sieg im letzten Spiel für Trierer Handballerinnen - Mohr und Derbach verabschiedet

Trier · Mit einem 33:22-(19:9) Erfolg über Absteiger SG Kirchhof – dem zweitdeutlichsten Saisonsieg - haben die Trierer Handball-Miezen die Zweitliga-Spielzeit am Samstag beendet. In der Endabrechnung belegt die MJC den drittletzten Platz – der normalerweise gleichbedeutend mit dem Abstieg wäre. Weil aber drei Mannschaften zurückzogen haben, war Trier schon vorher gerettet.

Miezen: Klarer Sieg im letzten Spiel für Trierer Handballerinnen - Mohr und Derbach verabschiedet
Foto: Sebastian Schwarz

Vor den Augen von Andreas Michelmann, Präsident der Deutschen Handballbunds (DHB), und Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe stand das Saisonfinale auch im Zeichen des Abschieds. Vor dem Anwurf verabschiedete MJC-Vorstand Jürgen Brech die langjährigen Miezen Judith Derbach und Esther Mohr, die beide ihre Karriere beendeten. Mohr bleibt der MJC allerdings als Co-Trainerin der zweiten Mannschaft und Coach der A-Jugend erhalten. Derbach und Mohr verdrückten die eine oder andere Träne, als sie ihr Abschiedsgeschenk - ein Bild - erhielten.

Ob es ansonsten noch Abgänge gibt und wer bleibt, steht derzeit noch nicht fest: "Wir sind in Gesprächen mit allen Spielerinnen", sagte Brech dem TV, "in den nächsten Wochen wissen wir mehr." Zudem befinden sich die Miezen in Verhandlungen mit potenziellen Neuzugängen.

Die Triererinnen wollten auf dem Feld gegen das Schlusslicht unbedingt Revanche nehmen für die peinliche 25:26-Niederlage nach 20:13-Führung im Hinspiel. Zugleich galt es, die Superserie der vergangenen Wochen abzuschließen - was gelang: In den letzten zehn Saisonspielen holten die Miezen 16:4 Punkte (von insgesamt 22), kassierten nur eine Niederlage (in Zwickau) und machten den Klassenerhalt frühzeitig perfekt.

Und gegen den einzigen sportlichen Absteiger Kirchhof legte die MJC los wie die Feuerwehr. Nach nur zwölf Minuten hieß es 8:3, wie schon in den vergangenen Wochen bot die Slowakin Lucie Weibelova eine Top-Leistung, hatte nach 30 Minuten bereits sechs ihrer acht Tore erzielt. Hätte die MJC nicht noch einige hochkarätige Chancen inklusive zwei Siebenmetern vergeben, der Vorsprung zum Seitenwechsel wäre noch deutlicher als das zweistellige 19:9 gewesen.
Neben Weibelova überzeugten auch die konterstarke Luxemburgerin Tina Welter, die ebenfalls acht Treffer beisteuerte, sowie erneut die Litauerin Zivile Jurgutyte. Gerade um ihren Verbleib werden die Miezen hart kämpfen müssen. Der Spielmacherin, die im Januar gekommen war, liegen zahlreiche Angebote aus dem In- und Ausland vor.
Nach der Pause baute die MJC den Vorsprung zunächst auf 21:9 aus, dann begann die große Rotation - die unter anderem dazu führte, dass sich Torfrau Melanie Eckelt mit zahlreichen Paraden auszeichnen durfte. Aber der Vorsprung bewegte sich konstant im zweistelligen Bereich, auch weil die MJC ihre Gegenstoßchancen konsequent nutzte. Beim 30:16 waren es erstmals 14 Treffer Differenz.

Und der Verein erhielt noch warme Worte von Deutschlands Handballchef: "Ich ziehe den Hut vor denen, die beim Verein nach dem Abstieg die Fahne hochgehalten haben", sagte DHB-Präsident Michelmann, der zudem Lob für Trier als Spielort der Frauen-WM 2017 parat hatte: "Die Bewerbung ist super, in Trier stimmt alles - Halle, Infrastruktur und Hotels. Mit Spielorten wie Trier werden wir ein toller WM-Gastgeber sein."

In Hotels werden die MJC-Spielerinnen von Sonntag bis Mittwoch auch residieren, allerdings nicht an der Mosel, sondern auch Mallorca werden sie den Klassenerhalt feiern. Die Party begann schon am Samstagabend in der Arena - nachdem sich die Mannschaft mit einem Riesenbanner mit der Aufschrift "Vielen Dank für eure Unterstützung von den Fans verabschiedet hatten. Die zahlten den Dank mit stehenden Ovationen in den letzten zwei Spielminuten zurück.

Statistik: DJK/MJC Trier - SG Kirchhof 33:22 (19:9)
DJK/MJC Trier: Kockler, Eckelt - Jurgutyte (4), Thomas (3), Mohr (0), Houben (3/1), Czanik (3/2), Derbach (2), Müller (0), Weibelova (8), Knoroz (3), Welter (8)
Beste Torschützin Kirchhof: Nagy (8), Zuschauer: 785

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