Miezen: Warmspielen für die wirklich wichtigen Aufgaben

Trier · Deutlicher könnten die Rollen nicht verteilt sein: In ihrem vorletzten Saisonheimspiel gegen den Dauermeister Thüringer HC sind die Trierer Miezen am diesem Samstag genauso glasklarer Außenseiter wie am Mittwoch gegen Tabellenführer Buxtehude.

Trier. Optimistisch betrachtet könnte man sagen: Die Trierer Miezen können im Kampf um die deutsche Meisterschaft das Zünglein an der Waage spielen. Realistisch betrachtet muss man aber wohl davon ausgehen, dass die beiden letzten Heimspiele der Saison eher Vorbereitungscharakter haben für die Partien, auf die es wirklich ankommt: Mit dem Doppel gegen den aktuellen Meister Thüringer HC an diesem Samstag (19.30 Uhr) und dem aktuellen Tabellenführer Buxtehuder SV am Mittwoch (ebenfalls 19.30 Uhr) verabschiedet sich die DJK/MJC Trier von ihrem Heimpublikum. Und aller Wahrscheinlichkeit nach ist danach immer noch offen, ob die Miezen ihre Fans im September in der Arena als Erst- oder Zweitligist begrüßen können. Denn diese Entscheidung fällt erst an den letzten beiden Saisonspieltagen, wenn die MJC auswärts in Bad Wildungen (9. Mai) und Leverkusen (23. Mai) ranmuss.Nach den überlebenswichtigen Siegen gegen die Mitkonkurrenten Koblenz/Weibern (29:23) und Celle (24:21) stehen die Miezen auf dem rettenden drittletzten Rang. Aber alle wissen, dass der minimale Vorsprung von einem Punkt auf den ersten Abstiegsplatz (derzeit besetzt von Koblenz) auch schnell wieder dahin sein kann. Rein theoretisch - in dem Fall, dass Göppingen Koblenz schlägt und ansonsten keiner der Konkurrenten punktet - würde die aktuelle Ausbeute reichen, aber auf solche Rechenspiele will sich niemand verlassen. "Wie immer, wird die Entscheidung wohl erst am allerletzten Spieltag fallen", sagt Franziska Garcia-Almendaris, die heute ihr vorletztes Heimspiel im Miezentrikot bestreiten wird, genau wie Katrin Schneider und möglicherweise auch Celine Michielsen. Die Niederländerin, die nach Metzingen wechselt, laboriert an einer Daumenverletzung. "Wir haben nichts zu verlieren, wir sind gut drauf, wir können locker in beide Partien gehen", sagt Schneider - angesichts der so deutlichen Favoritenrolle der Thüringer und Buxtehuder. In der vergangenen Saison war der THC ungeschlagener Meister geworden, in der laufenden Spielzeit sorgten zwei Niederlagen gegen Buxtehude und Metzingen dafür, dass der Meister der Jahre 2011 bis 2014 um den Titel zittern muss. Mit einem Punkt Rückstand auf Buxtehude rangiert die Mannschaft von Herbert Müller mit den Ex-Miezen Nadja Nadgornaja, Lydia Jakubisova und Svenja Huber auf Rang zwei. Aber auch für die Thüringer ist das Spiel in Trier ein Warmspielen - denn am 9. Mai kommt es zum großen Titel-Showdown gegen den Tabellenführer. "Daran denken wir aber jetzt noch gar nicht", warnt Müller seine Spielerinnen davor, die Partie bei den Miezen auf die leichte Schulter zu nehmen, sagt aber auch: "Trier wird nicht unterschätzt, aber wir bringen zwei Punkte mit." BP DJK/MJC Trier (Kader): Flöck, Kockler - Derbach, Mohr, Schneider, Houben, Struijs, Sattler, Pötters, Kordel, Garcia-Almendaris, Vallet, Czanik, Solic, Michielsen (?)Extra

Während im Abstiegskampf der 1. Liga vier Spieltage vor Schluss noch nichts entschieden ist, stehen die beiden Mannschaften fest, die aus der 2. Liga aufsteigen. Die SGH Rosengarten-Buchholz (Nähe Hamburg) bestätigte ihren Ruf als Fahrstuhlmannschaft mit dem dritten Aufstieg binnen sieben Jahren. Der zweite Aufsteiger ist ein alter Bekannter mit einer in Trier alten Bekannten auf der Bank: Borussia Dortmund schaffte die Rückkehr ins Oberhaus unter Trainerin Ildiko Barna, die auch schon Trier coachte. Und der BVB wird alles andere als ein typischer Aufsteiger sein: Bereits bekanntgegeben wurde die Verpflichtung von Nationalspielerin Anne Müller aus Leipzig, zudem sollen die Nationalspielerinnen Clara Woltering und Nadja Nadgornaja kurz vor einer Unterschrift in Dortmund stehen. BP

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