Miezen holen sich eine blutige Nase

TRIER · Nach der schlechtesten Saisonleistung verlieren die Handballerinnen mit 21:25 gegen Bremen - und einige Spielerinnen wegen Verletzungen.

 Harter Einsatz: Bremens Cara Hartstock nimmt Andrea Czanik in die Mangel. TV-Foto: Hans Krämer

Harter Einsatz: Bremens Cara Hartstock nimmt Andrea Czanik in die Mangel. TV-Foto: Hans Krämer

Foto: (g_sport

TRIER Irgendwie passte alles an diesem verkorksten Abend zusammen. Kreisläuferin Nummer eins, Andrea Czanik, hatte die ganze Woche wegen einer Krankheit nicht trainieren können, opferte sich gegen Bremen aber auf. Auch weil Kreisläuferin Nummer zwei, Angela Petrovska, beim Betreten der Kabine mit dem Kopf gegen den Türpfosten geprallt war und sich eine schmerzhafte Beule zugezogen hatte. Linksaußen Hanna Sattler, die gerade erst nach ihrem Kreuzbandriss wieder fit geworden war, zog sich im Abschlusstraining einen Fingerbruch zu. Und dann Maja Zrnec. Die Slowenin, die zu Saisonstart wegen eines Mittelhandbruchs drei Monate gefehlt hatte, erhielt nach 20 Minuten einen Ellbogenschlag ins Gesicht, musste mit einer blutigen Nase vom Feld, kam zurück, klagte nach dem Spiel über Übelkeit - und kam ins Krankenhaus. Nasenbeinbruch und ein eine schwere Gehirnerschütterung - vier Wochen Pause. Nimmt man dann noch die dauerverletzte Rechtsaußen Ramona Constantinescu dazu sowie Linkshänderin Shenia Knorroz, die sich vor drei Wochen aus privaten Gründen verabschiedet hatte gleicht der aktuelle Miezen-Kader einem Häufchen Elend. Nimmt man dann noch die internen Diskussionen um den bevorstehenden Abschied von Trainerin Cristina Cabeza dazu (siehe eigener Text), erklärt sich einiges - wenn auch nicht alles - was am Samstagabend in der Arena geschah. "Ich denke nicht, dass sich die Spielerinnen wegen des Sprungs auf einen Aufstiegsplatz haben verrückt machen lassen", sagt Cabeza. "So etwas passiert im Sport, auch wenn man es eigentlich nicht erklären kann", sagte MJC-Vorstand Jürgen Brech. "Wir waren einfach nur schlecht", war der Kommentar von Torfrau Jessica Kockler.Wie recht sie hat. In den gesamten 60 Minuten kam die MJC gegen den Tabellenvorletzten nie ins Spiel. Im Angriff fiel der MJC gegen die geschickt verteidigenden Bremerinnen überhaupt nichts ein. "Mit einer solchen Leistung kann man gegen keinen Gegner gewinnen", sagte Cabeza.Anfangs lief Trier einem 6:8-Rückstand hinterher, ehe in der einzig normalen Phase der Partie eine 6:1-Serie heraussprang, die zur 12:9-Führung führte. Die 560 Fans feuerten die Miezen an, doch die gaben das Spiel letztlich aus der Hand - obwohl Bremen im Angriff alles andere als eine Übermannschaft war. Das 15:14 war die letzte Führung der MJC, in den letzten zehn Minuten und nach dem 19:20 erzielte Trier nur noch zwei Treffer - viel zu wenig, um die wacker kämpfenden, aber in ihren Mitteln beschränkten Bremer zu gefährden, die spätestens beim 23:20 die Partie entschieden hatten. DJK/MJC Trier: Kockler, Eckelt (n.e.) - Petrovska (1), Greinert (n.e.), Houben (1), Czanik (4), Müller (2), Weibelova (6/4), Zrnec (1), Simona-Varga (4/2), Welter (2)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort