Miezen verkaufen sich teuer gegen Leipzig

Trier · Bis zum Schluss toll gekämpft, teuer verkauft, aber die Sensation verpasst: Die Trierer Handball-Miezen haben am Mittwochabend Vizemeister Leipzig bei der 26:29-Niederlage lange Paroli geboten.

Sie hatten den Applaus der rund 500 Zuschauer nach Abpfiff wahrlich verdient, sie haben bewiesen, dass sie auch mit einem Champions-League-Teilnehmer mithalten können, doch etwas Zählbares hatte die MJC Trier am Ende nicht auf dem Konto - und bleibt damit Tabellenletzter. Bis in die Schlussphase boten die Gastgeberinnen eine tolle Leistung gegen den HC Leipzig und waren lange Zeit auf Augenhöhe - die bessere individuelle Klasse und vor allem die höhere Zahl an Wechseloptionen entschied letztlich die überraschend enge Partie.

Leipzig führte zwar dank überfallartiger Gegenstöße schnell 3:0, Trier war aber nicht geschockt, sondern bot - vor allem dank der Niederländerin Maxime Struijs - Paroli. Die MJC drehte die Partie, lag sogar 7:5 in Front. Aber immer dann, wenn der HCL schnell spielen konnte, waren die Leipziger, die Probleme im Positionsangriff hatten, nicht zu halten. Aber die MJC, die im Gegensatz zum wechselfreudigen HCL fast die kompletten 60 Minuten mit der gleichen Aufstellung agierte, zeigte Moral, hatte beim 12:12 in Überzahl die Chance, wieder in Front zu gehen - doch das Gegenteil war der Fall: Leipzig traf viermal in den letzten vier Minuten, lag zur Pause 16:12 in Führung.

Wer nun gedacht hatte, der Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer hätte leichtes Spiel, lag falsch: Die Miezen kämpften wie die Löwen, hatten beim 17:18 (36.) den Rückstand fast aufgeholt und unterbanden vor allem das Leipziger Tempospiel. Nun waren es die Hämmer von Katrin Schneider sowie die insgesamt 15 Paraden von Torfrau Verena Flöck, die die Gastgeberinnen im Spiel hielten. Und nach einer "schöpferischen Pause" war auch Struijs wieder zur Stelle. Geduldig wartete die MJC auf ihre Chancen gegen die gut sortierte HCL-Defensive, und eine Auszeit beim 20:24 weckte neue Lebensgeister. Aber immer dann, wenn der Ausgleich möglich war, schlug der HCL eiskalt zurück. Doch in trockenen Tüchern war der Sieg erst beim 28:24 vier Minuten vor dem Ende.

DJK/MJC Trier - HC Leipzig 26:29 (12:16)

DJK/MJC Trier: Flöck, Kockler - Sattler (n.e.), Mohr (n.e.), Schneider (7/2), Houben (0), Vallet (2), Kordel (n.e.), Derbach (1), Struijs (9), Solic (2), Garcia-Almendaris (5) HC Leipzig: Schülke, Roth - Mazzucco (1), Atladottir (0), Müller (5), Hertlein (5), Schulze (5/3), Kudlacz (1), Hubinger (1), Diehl (5/3), Reimer (3), Ioneac (n.e.), Urbicht (n.e.), Rösicke (3)

Schiedsrichter: Thiyagarajah/ Thiyagarajah

Zuschauer: 500

Siebenmeter: Trier: 3/2, Leipzig: 7/6

Zeitstrafen: Trier: Garcia-Almendaris, Leipzig: Schulze, Kudlacz

Beste Spielerinnen: Struijs/Roth (1. HZ)

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