Mit Herz und Herzklopfen

Endlich ein Sieg nach drei Niederlagen in Folge: Beim 22:18 (13:9) gegen den Tabellenzweiten Göppingen leisteten sich die Trierer "Miezen" zwar wieder einen Durchhänger Anfang der zweiten Hälfte, diesmal kippte die Partie allerdings nicht.

 Fünf Tore und auch in der Defensive bärenstark: Nadja Nadgornaja war gegen Göppingen beste „Mieze“. TV-Foto: Funkbild

Fünf Tore und auch in der Defensive bärenstark: Nadja Nadgornaja war gegen Göppingen beste „Mieze“. TV-Foto: Funkbild

Trier. "Das wird eine klare Sache." Heinz Winden, der neue Vizepräsident des Deutschen Handball-Bunds aus Kasel (Kreis Trier-Saarburg), war sich schon zur Pause sicher. Und als 41 Minuten gespielt waren, lag Winden noch komplett richtig. 18:11 führten die "Miezen" gegen Frisch Auf Göppingen, alles lief auf einen Kantersieg der Trierer gegen den erschreckend schwachen Aufsteiger hinaus.

Jungstar Nadgornaja mit fünf Hämmern



Aber dann: Neun Minuten blieb die MJC ohne Tor, Göppingen verkürzte auf 16:18, die Partie drohte zu kippen. Doch im Gegensatz zu den Niederlagen gegen Frankfurt/Oder, Blomberg und Erfurt, die nach ähnlichem Strickmuster verlaufen waren, zeigten die "Miezen" diesmal ihre Krallen, standen vor allem in der Defensive wie eine Wand. Und als Oxana Pal, mit sieben Treffern erfolgreichste Trierer Torschützin, das erlösende 19:16 gelang, war die MJC zurück auf der Siegerstraße. "Ich hatte schon wieder Herzklopfen", gestand Trainerin Ildiko Barna, "wir mussten unbedingt gewinnen, und gottseidank hat es auch geklappt."

Dass es sogar ein verdienter Sieg wurde, der Trier in der Tabelle auf Rang fünf bugsiert, lag vor allem an Jungstar Nadja Nadgornaja, die ihr bestes Spiel im MJC-Trikot machte. "Vielleicht war ich noch motivierter, weil ich in der Startformation stand", meinte die 20-Jährige, die fünf "Hämmer" im Tor versenkte. Im Gegensatz zu vielen Zuschauern hatte Nadgornaja "nie das Gefühl, dass wir dieses Spiel verlieren konnten. Wir sind ruhig geblieben, obwohl wir alle wussten, dass wir bei einer erneuten Niederlage in ein ganz tiefes Loch gefallen wären."

Auf der anderen Seite erwischte Ex-"Mieze" Alexandra Meisl (ehemals Gräfer) - wie ihre gesamte Mannschaft - nicht den besten Tag. "Ich war unkonzentriert, habe nicht so toll gespielt", sagte Meisl, die zudem meinte: "So schlecht wie in Trier haben wir in der ganzen Saison noch nicht gespielt." Eine Meinung, die ihr Trainer Emir Hadzimuhamedovic teilte: "Das war gar nichts. Wir haben überhaupt keinen Druck gemacht und waren völlig verunsichert." Vor allem im Angriff lief mit Ausnahme der starken Tschechin Alena Vojtiskova (acht Tore) wenig zusammen, zu stark präsentierte sich die Trierer Defensive, hinter der Maike März das Duell gegen Meisl recht klar gewann.

Und wenn die "Miezen" ihre Aussetzer weiter verkürzen, oder gar ganz abschalten können, haben sie am kommenden Samstag auch die Chance, Bayer Leverkusen im letzten Spiel vor der EM-Pause in die Knie zu zwingen. "Wir wollen mit einem Heimsieg jetzt auch nachlegen", fordert Barna.

MJC Trier: März, Monz; Egger (0), Nadgornaja (5), Roubinkova (3), Hofman (1), Mozgowaia (0), Pal (7/3), Pütz (1), Vallet (0), Arnosova (1), Eickhoff (0), Huber (3), Solic (1)

Frisch Auf Göppingen: Meisl, Scheider; Breidert (2), Breitlinger (1), Frank (0), Fritz (0), Ionescu (0), Schröder (3), Smits (1), Stratmann (2), Unseld (0), Verboven (0), Vojtiskova (8/1), dos Santos (1)

Zuschauer: 750,

Schiedsrichter: Immel/Klein

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