Mit Kampf aus dem Keller

Der zweite Saisonsieg war ein hartes Stück Arbeit für die Trie rer "Miezen": Doch nach dem 31:25 (14:14) gegen Schlusslicht Dortmund feierte die Mannschaft mit den Fans.

 Kampf war Trumpf im Spiel der Trierer „Miezen“ gegen Dortmund: Lydia Jakubisova, die am Ende zwei entscheidende Treffer erzielte, wird von zwei Borussinnen attackiert. TV-Foto: Funkbild

Kampf war Trumpf im Spiel der Trierer „Miezen“ gegen Dortmund: Lydia Jakubisova, die am Ende zwei entscheidende Treffer erzielte, wird von zwei Borussinnen attackiert. TV-Foto: Funkbild

Trier. "Herzlich willkommen in unserer schönen neuen Welt" hallte es vor dem Anwurf aus den Lautsprechern. Angesichts von zuvor vier Niederlagen in Folge sollte das auch das Motto für die Trierer Handball-"Miezen" im Kellerduell gegen Dortmund sein. Und nach 60 hart umkämpften Minuten erklang nach vielen Monaten nicht nur die MJC-Hymne, nein, die Spielerinnen tanzten auch über das Feld, feierten die ersten Zähler nach 48-tägiger Punkte-Abstinenz. "Mir sind einige Steine vom Herzen gefallen", bekannte MJC-Trainerin Ildiko Barna nach dem 31:25 (14:14)-Erfolg über die Borussinnen.

Dass beim Duell des Vorletzten gegen das Schlusslicht kein Sahne-Handball mit höchsten Finessen geboten würde, war allen im Vorfeld klar - zu viel stand für beide auf dem Spiel. Die Partie lebte daher klar von Kampf, Härte und Spannung - zumindest bis zur 51. Minute. Bis zu diesem Zeitpunkt lagen beide Mannschaften auf Augenhöhe, ehe die "Miezen" davonzogen. Für beide Teams hatte dieses Resultat wegweisende Bedeutung: "Wir haben nun hoffentlich genug Selbstvertrauen, um auch in Celle und gegen Erfurt zu punkten", meinte Barna: "Wir haben 60 Minuten für diese Punkte gekämpft." BVB-Trainer Gustl Wilke konstatierte hingegen trotz einer ebenfalls kämpferisch tollen Leistung: "Vielleicht sind wir nicht Bundesliga-tauglich."

Die Faktoren zum zweiten Trierer Saisonsieg waren erstens die mannschaftliche Geschlossenheit - jede kämpfte für jede -, zweitens der Torwartwechsel nach 22 Minuten, als Anna Monz Daniela Vogt ersetzte, und drittens die Tatsache, dass Nadja Nadgornaja trotz Bänderriss auf die Zähne biss und sechs wichtige Tore erzielte. Heimlicher Star des Abends war aber die "eiskalte Kate": Die 19-jährige Katrin Schneider zeigte keine Nerven, verwandelte sieben Strafwürfe bei acht Versuchen. "Wahnsinnig abgebrüht", lobte Barna.

Dortmund lag in der ersten Hälfte meistens in Front, zur Pause hatte Trier ausgeglichen, führte dann von der 38. Minute bis zum Abpfiff. Nach 47 Minute deutete beim 23:19 alles auf einen MJC-Sieg hin, nur vier Minuten später war der Vorsprung aber wieder aufgebraucht, ehe ein von Monz parierter Siebenmeter die Initialzündung für die Schluss-Offensive war. Angetrieben von den lautstarken Fan-Anfeuerungen waren es schließlich Lydia Jakubisova und Anne Jochin, die die wichtigen Treffer erzielten, die beim 26:21 (56.) für die Entscheidung sorgten. Rang acht und der Sprung auf einen Play-off-Platz waren der Lohn für die Anstrengungen.

DJK/MJC Trier: Vogt, Monz; Egger (0), Nadgornaja (6), Thomas (2), Schneider (7/7), Pütz (0), Vallet (1), Derbach (0), Lennartz (0), Huber (4), Solic (1), Jakubisova (4), Jochin (6)

Borussia Dortmund: Roelofs, Trodler, Roch; Cocx (5), Kramer (3), Paulus (2), Busch (2), Porvaznikova (5/2), Tomlik (0), Kowalska (2), Kunze (3), Schäfer (0), Glathe (3), Köhler (0)

Zuschauer: 836, Schiedsrichter: Fratczak/Ribeiro; Beste Spielerinnen: Monz, Jochin, Nadgornaja/Roelofs, Cocx

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