Trier. Erst der Hickhack um ihren Wechsel, dann beim Blitzdebüt einen Siebenmeter verworfen - aber von alledem ließ sich Angela Petrovska nichts anmerken. "Jetzt bin ich da", sagte die Mazedonierin und Neu-Mieze nach dem 22:35 (13:16) im ungleichen Pokalduell mit Bundesliga-Tabellenführer SSG Bietigheim am Freitagabend. Mehrere Wochen lang hakte es zwischen Trier und Vardar Skopje, wo die 20-Jährige zuvor spielte. Am Freitagmittag traf die Spielberechtigung der Kreisläuferin endlich ein. "Man sollte keine Wunderdinge von ihr erwarten", spricht MJC-Vorstand Jürgen Brech auf das junge Alter an, meint aber auch: "Sie wird aber dafür sorgen, dass Andrea Czanik sich ein paar Pausen gönnen kann."
Petrovska kommt aus der Handball-verrückten Stadt Bitola, findet Trier aber viel schöner: "Ich kann mir vorstellen, hier länger zu bleiben, die Stadt ist wirklich toll." Für zwei Jahre hat die Abwehrspezialistin, die gegen Bietigheim ihren ersten Treffer erzielte, bei den Miezen unterschrieben. Und in dieser Zeit will sie mit Trier hoch hinaus: "Vielleicht schaffen wir es ja diese Saison schon unter die ersten drei."
Als erstes will sich Petrovska nun mit der deutschen Sprache anfreunden, hat dafür ihre Kreisläufer-Kollegin Anke Greinert an ihrer Seite: "Noch reden wir alle Englisch auf dem Feld", meint Greinert zur Kommunikation.
Die nächste Chance, Petrovska & Co. in der Arena zu sehen, ist am 22. Oktober gegen Aufsteiger Lintfort. Davor stehen die Auswärtsreisen nach Zwickau und Bremen an. Brech hofft auch dort auf Punkte: "Wir sind stärker besetzt als letzte Saison, daher wird es hoffentlich kein Zitterjahr mehr. Ich hoffe nur, dass künftig mehr Fans unsere Leistung honorieren." Bei Petrovskas Debüt gegen Bietigheim verloren sich gerade 200 Fans in der Arena.