Raus aus dem Teufelskreis

Trier · Der DHB-Pokal hatte für die Trie rer Miezen in der Vergangenheit seine eigenen Gesetze: Die MJC scheiterte immer frühzeitig an Zweitligisten. Am heutigen Samstag haben die Handballerinnen die Chance, beim Zweitliga-Konkurrenten TV Beyeröhde raus aus dem Teufelskreis zu kommen.

 Judith Derbach in Aktion: Die 28-Jährige ist neue Miezen-Kapitänin. Foto: MJC

Judith Derbach in Aktion: Die 28-Jährige ist neue Miezen-Kapitänin. Foto: MJC

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Trier. Der DHB-Pokal und die Trie rer Miezen sind keine Freunde. Erstens bescherten die jeweiligen Losfeen der MJC kaum mal ein Heimspiel. Und zweitens konnte man bei den Triererinnen das Thema Pokal meistens frühzeitig abhaken, immer nach Niederlagen gegen unterklassige Vereine.2010 (Bad Wildungen), 2011, 2012 (zweimal Nellingen) und 2014 (Herrenberg) schied man jeweils in der zweiten Runde gegen Zweitligisten aus. 2013 erreichte man das Achtelfinale, ging dann aber im einzigen Pokalheimspiel der vergangenen zehn Jahre gegen den späteren Meister Thüringer HC unter. Und 2015? Erstmals seit 15 Jahren können die Miezen nach dem Bundesliga-Abstieg die erste Runde nicht überspringen - und erwischten schon wieder ein Auswärtsspiel.Am heutigen Samstag (Anwurf: 18 Uhr) geht's zum Ligakonkurrenten TV Beyeröhde (Stadtteil von Wuppertal), wo die MJC in drei Wochen erneut zum Zweitligaspiel antritt. Eigentlich haben die Miezen gute Erinnerungen an den TVB, denn beide bisherigen Spiele gegen die Wuppertalerinnen wurden in der Saison 2007/08 gewonnen, als Beyeröhde zum einzigen Mal in der 1. Liga auflief. Doch die Zeiten - und speziell die Kader - haben sich geändert. Der TVB arbeitet nun intensiv mit Bundesligist Bayer Leverkusen zusammen und gibt als eine Art Farmteam den Bayer-Talenten Spielzeit. Für eine Mieze wird die Partie indes ein Wiedersehen mit ihrer Vergangenheit werden: Linsey Houben spielte bis 2014 für den TV Beyeröhde.Im Miezenlager sieht man das Pokalspiel weniger als erstes Pflichtspiel, denn als letzten Härtetest vor dem ersten Ligaspiel am 12. September beim Meisterschafts-Mitfavoriten Neckarsulm. "Wir wollen an die Leistung aus der Vorbereitung anknüpfen. Kompromisslos in der Defensive, mit Tempo nach vorne", sagt MJC-Trainerin Daniela Filip, die aber gleichzeitig betont: "Die Liga hat Priorität."Ob die Miezen in Beyeröhde in Bestbesetzung auflaufen können, steht noch nicht fest: Kreisläuferin Andrea Czanik (Knie) und Jana Kordel (Oberschenkel) sind verletzt. "Wir werden bei beiden Spielerinnen kein Risiko eingehen", sagt Filip.Sollten die Miezen in die zweite Runde einziehen, wissen sie bereits am Sonntagabend den Gegner. Die Auslosung erfolgt nach dem Supercup von Meister Thüringer HC gegen Pokalsieger Buxtehude. Ausgespielt wird die zweite Runde bereits am 3./4. Oktober.DJK/MJC Trier (Kader): Kockler - Pötters, Sattler, Derbach, Kordel (?), Thomas, Czanik (?), Weibelova, Müller, Houben, WelterExtra

Derbach neue Spielführerin: Nach dem Abgang von Katrin Schneider und Megane Vallet musste die MJC eine neue Spielführerin suchen. Sie fand sie in der dienstältesten Mieze: Judith Derbach (28) wurde von Trainerin Daniela Filip als Kapitänin berufen. "Sie ist ein Vorbild, geht voran und ist das ideale Bindeglied zwischen mir und der Mannschaft. Sie kennt zudem die Strukturen rund um den Verein und ist innerhalb der Mannschaft anerkannt", sagt Filip. Derbach kommt aus der MJC-Jugend, spielt seit 2007 für die Miezen - und freut sich über die neue Rolle: "Ich werde alles dafür tun, dass unsere Mannschaft zusammenwächst und wir eine erfolgreiche Saison spielen." Falsches Bundesland: In der Miezen-Saisonvorschau (TV vom Mittwoch) war MJC-Gegner Union Halle/Neustadt als sächsischer Verein bezeichnet worden. Dies stimmt nicht: Halle liegt in Sachsen-Anhalt. BP

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