Riesenpuzzle aus Vereinen, Spielordnungen und Veranstaltungen

Trier · Dreimal im Herbst bestreiten Gladiators, Miezen und Dolphins allesamt ihre Heimspiele am gleichen Wochenende in der Arena. Grund sind die Regularien, dass in den 2. Ligen im Handball und Basketball keine Spiele unter der Woche mehr erlaubt sind.

Trier. Wolfgang Esser saß über Wochen hinweg an seinem persönlichen Riesenpuzzle. Der Geschäftsführer der Arena grübelte und grübelt genauer gesagt über drei Spielplänen, die es mit den übrigen Musik-, Sport-, Show- und Messeveranstaltungen in der Multifunktionshalle zu koordinieren gilt. Und weil nicht nur die Namen (Gladiators, Doneck Dolphins), sondern auch die Ligen (Gladiators, Miezen) seiner mittlerweile drei sportlichen Dauernutzer neu sind, ergeben sich einige Probleme.
Früher war es für Miezen und Gladiators (also in dem Fall noch TBB) in den jeweiligen ersten Ligen möglich, ihre Spiele bei anderweitiger Hallenbelegung auf Mittwoch, Donnerstag oder Freitag zu verlegen - das geht in der 2. Frauen-Handball-Bundesliga und der ProA, der zweiten Basketball-Bundesliga, nicht mehr. Die jeweiligen Spielordnungen sehen Spiele nur noch samstags und sonntags vor - aus Rücksicht auf die Gastvereine.
Und bei den Handballerinnen gibt es noch zwei Sonderregeln, die bei der Terminierung zu beachten sind: Spiele gegen Gegner, die mehr als 500 Kilometer anreisen müssen, dürfen nur samstags stattfinden (im Falle der Miezen sind das Halle und Zwickau), und sonntags darf kein Spiel nach 16.30 Uhr beginnen, samstags nicht nach 20 Uhr.
Da seit der Schließung von Wolfsberg- und Mäusheckerhalle in der vergangenen Spielzeit auch noch die Dolphins ihre Spiele in der Arena austragen, wird die Terminplanung noch kniffliger. Schaut man sich den offiziellen Spielplan der Rollstuhl-Basketball-Bundesliga an, fällt auf, dass noch kein einziges Heimspiel der Trierer terminiert ist. "Die Dolphins werden acht ihrer neun Heimspiele in der Arena austragen können. Eine Partie muss in der Unihalle stattfinden, da wir zeitgleich für mehrere Tage im Februar die Arena mit Holiday on Ice belegt haben", sagt Esser.
Nach seinen Planungen werden alle Dolphins-Heimspiele wahlweise an Miezen- oder Gladiators-Heimauftritte (jeweils vier Partien) angedockt. Bei den Basketballern ist das kein Problem, denn die Dolphins spielen auf dem gleichen Parkettboden. Findet am gleichen Tag ein Spiel von Miezen und Dolphins statt, muss bei der Planung der Bodenabbau einkalkuliert werden - und die Spielordnung der HBF, dass die Spielfläche eine Stunde vor dem Anwurf fürs Aufwärmen zur Verfügung stehen muss.
Heißt zum Beispiel an Sonntagen: Da die Miezen ihre Partie nicht nach 16.30 Uhr beginnen dürfen, muss die Arena ab 15.30 Uhr zur Verfügung stehen. Bei einem rund 90-minütigen Bodenabbau muss das Dolphinsspiel also um 14 Uhr beendet sein. Der erste Sprungball liegt also zu einer wenig idealen Zeitpunkt für die Zuschauer am späten Sonntagvormittag.
Auch wegen all‘ dieser Facetten bestreiten die Miezen zunächst drei Auswärtsspiele in Folge, dann aber gleich danach vier Heimpartien in Serie. Und auch deswegen kommt es am 17./18. Oktober und 31. Oktober/1. November (genau wie am 21./22. November) dazu, dass am gleichen Wochenende alle Trierer Vereine Heimspiele haben. Daneben kommt es anno 2015 zu drei weiteren Terminkollisionen von Miezen und Rollis (10./11. Oktober, 5./6. Dezember und 19./20. Dezember).
Aber ein Gutes hat der Abstieg von Gladiators und Miezen für die Fans: die Termine sind eigentlich in Stein gemeißelt. Weder Fernsehübertragungen noch die Europapokalteilnahme der Gegner machen geplanten Anwurfzeiten einen Strich durch die Rechnung. Ein kleiner Trost für die Fans - wenn man allerdings Anhänger der Dolphins ist, muss man sich derzeit zumindest noch ein ganzes Wochenende freihalten, bis die endgültigen Spieltermine feststehen. BPExtra

WM-Bewerbung: Trier und die Arena haben die erste Hürde auf dem Weg zur Bewerbung als Spielort für die Frauen-Handball-Weltmeisterschaft im Dezember 2017 genommen. Wie Arena-Geschäftsführer Wolfgang Esser mitteilte, wurde eine Abordnung der Arena vom Deutschen Handballbund zu einer Präsentation am 6. August im DHB-Sitz in Dortmund eingeladen. "Wie viele anderer Bewerber dort sind, wissen wir leider nicht", sagt Esser. 15 Städte hatten sich als Ausrichter von Frauen-WM-Spielen beworben, zwischen vier und sieben Spielorte wird es geben. BP

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort