Sachsen wie von einem anderen Stern

Mehr als 1200 Zuschauer an zwei Tagen und ein verdienter Sieger: Der HC Leipzig hat den zehnten "Stelioplast-Cup" der HSG Wittlich gewonnen. Die Trierer "Miezen" wurden mit viel Pech Vierte.

 Starkes Debüt in Wittlich: Triers Neuzugang Lydia Jakubisova (Mitte). TV-Foto: funkbild

Starkes Debüt in Wittlich: Triers Neuzugang Lydia Jakubisova (Mitte). TV-Foto: funkbild

Wittlich. "Kein Weg zu weit" steht auf dem Transparent der Leipziger Fans. 30 Sachsen haben ihre Mannschaft nach Wittlich begleitet, lautstark angefeuert — und am Ende den knappen, aber verdienten Turniersieg gefeiert. "Leipzig ist schon richtig weit, das war eine ganz starke Leistung", lobte auch "Miezen"-Vorstand Martin Rommel das Auftreten des deutschen Meisters. Vier Spiele, vier teilweise deutliche Siege bescherten dem HCL bei der zehnten Teilnahme in Wittlich den fünften Sieg. Im Finale mussten sie allerdings lange zittern, bis das 23:22 (12:14) gegen Larvik (Norwegen) erkämpft war. "Wir haben noch kaum mit dem Ball trainiert, deswegen hat mich unsere Spielweise selbst überrascht", meinte HCL-Trainer Heine Jensen: "Ich hoffe, dass wir diese Frühform auch in der Saison zeigen können. Aber wir haben noch einiges zu tun."

Dies konnten alle sechs Teilnehmer guten Gewissens von sich sagen. "Wir haben gerade erst mit der Vorbereitung begonnen, deswegen hat mich unsere Platzierung nicht überrascht", sagte Renate Wolf, Trainerin des deutschen Vizemeisters Bayer Leverkusen, der Fünfter wurde.

Leipzig dominierte das gesamte Turnier mit seinem hohen Tempo und den eingespielten Kombinationen. "Für mich ist der HCL wieder der Top-Favorit", meinte Rommel. Aber auch international will Leipzig ein Zeichen setzen: "Der HCL kann in die zweite Gruppenphase der Champions League einziehen", sagte Larviks Trainer Karl Böhn. "Wir sind eingespielt, das ist ein großer Vorteil", sagte HCL-Manager Kay-Sven Hähner, "wir müssen nur noch unsere neue Spielmacherin Ania Rösler in unsere schnellen Spielzüge integrieren." Vorschusslorbeeren wollte Hähner nicht entgegennehmen: "Wir sind noch früh in der Vorbereitung, wir müssen uns noch stabilisieren." Mit dem HCL und Larvik hatten die beiden besten Mannschaft verdient das Finale erreicht. Die Trierer "Miezen", die am Ende Vierter wurden (siehe eigener Text), hatten in der Vorrunde gegen Larvik ihre beste Turnierleistung gezeigt, waren dann von Leipzig im Halbfinale überrannt worden und bewiesen im Spiel um Platz drei gegen Metz und Oxana Pal Moral. Aber trotz toller Aufholjagd verpassten sie Bronze durch eine Niederlage im Siebenmeter-Werfen, beim Abpfiff hatte es 25:25 gestanden.

Von allen Seiten wurde der Veranstalter HSG Wittlich für seine Organisation gelobt: "Besser geht es nicht", meint zum Beispiel Harald Wallbaum, Manager der HSG Provital Blomberg-Lippe. "Alle Wünsche werden uns von den Augen abgelesen. Zudem findet man sonst nirgends solch hochkarätige Gegner", sagt Larviks Trainer Böhn.

Turnier in Zahlen

Vorrunde, Gruppe A: Metz - Leipzig 22:27 (12:13), Leverkusen - Metz 23:25 (12:12), Leipzig - Leverkusen 30:25 (13:13), Gruppe B: Trier - Blomberg 24:25 (12:12), Larvik - Blomberg 25:21 (12:9), Trier -Larvik 24:23 (13:10), Halbfinals: Leipzig - Trier 34:20 (18:11), Larvik - Metz 23:18 (12:11), Spiel um Platz 5: Leverkusen - Blomberg 30:28 (15:18), Spiel um Platz 3: Trier - Metz 25:25 (10:14), 1:4 n. 7-Meter-Werfen, Finale: Leipzig -Larvik 23:22 (12:14) - Wahl zur besten Spielerin: Heidi Löke (Larvik), beste Torfrau: Katja Schülke (Leipzig)

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