Schwaben geizen nicht mit Toren

Wittlich · Ein so deutliches Finalergebnis hat es in 17 Jahren Wittlicher Handball Cup noch nie gegeben: Mit 37:20 hat sich Turnierdebütant SSG Bietigheim im Endspiel gegen Leipzig durchgesetzt - und so einen achten Erfolg der Sachsen verhindert.

 Im Anflug zum Turniersieg: Antje Launeroth und die SG Bietigheim haben in Wittlich gewonnen. Foto: HSG/Dieter Rau

Im Anflug zum Turniersieg: Antje Launeroth und die SG Bietigheim haben in Wittlich gewonnen. Foto: HSG/Dieter Rau

Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"

Wittlich. Dass, egal in welcher Sportart, ein Bundestrainer nach Wittlich kommt, ist doch eher selten. Beim Wittlicher Handball Cup setzte der seit März amtierende Chef der Frauen-Nationalmannschaft, Michael Biegler, diese Tradition seiner Vorgänger fort - denn nirgendwo anders sieht er so viele seiner Nationalspielerinnen. Biegler wird zufrieden gewesen sein, denn viele seiner Spielerinnen setzten die Akzente beim bedeutendsten Vorbereitungsturnier im deutschen Frauenhandball. Da war zum einen sein Küken, die 18-jährige Emily Bölk. Mit dem Buxtehuder SV wurde das größte Talent des deutschen Frauenhandballs zwar nur Vierte beim hochkarätig besetzten Turnier, aber mit 14 Treffer war sie bereits beste Werferin ihres Teams in Wittlich. Da war Torfrau Clara Woltering, deren Paraden vorrangig dafür verantwortlich waren, dass Borussia Dortmund am Ende den dritten Platz einheimste.Und im Finale standen gleich fünf Nationalspielerinnen in Reihen des HC Leipzig auf dem Feld - aber die hatte nicht viel zu lachen. Nach sieben Turniersiegen bei 16 Teilnahmen kam der aktuelle Pokalsieger im Endspiel unter die Räder. 20:37 hieß es am Ende gegen den letztjährigen Bundesligavierten und Wittlich-Debütanten SSG Bietigheim, der mit dem Finaltriumph die Krönung auf eine herausragende Turnierleistung setzte. "Ich glaube, das war schon ganz gut", grinste SSG-Trainer Martin Albertsen, in dessen Team mit Susann Müller (22 Treffer) auch die beste Turniertorschützin stand. Auf was sie in zwei Wochen gegen Bietigheim und Leverkusen zukommt, davon machten sich am Samstag auch einige Miezen-Spielerinnen ein Bild. Am 20./21. August gastieren die Bundesligisten beim erstmals veranstalteten Miezen-Cup in der Arena Trier. In Wittlich war trotz des ersten echten Sommerwochenendes in den Ferien der Zuschauerzuspruch gerade sonntags sehr hoch. Und die Fans sahen mit Ausnahme des Finales viele knappe Spiele, was die Ausgeglichenheit zeigte. Axel Weinand, der Vorsitzende des Gastgebers HSG Wittlich, war mit der 17. Auflage des Turniers daher rundum zufrieden: "Das Wichtigste ist, dass sich keine Spielerin verletzte. Das Niveau war für den frühen Zeitpunkt der Vorbereitung schon her sehr hoch, was auch die vielen knappen Ergebnisse zeigen - und die seit vielen Jahren bewährte Organisation hat wieder sehr gut geklappt. Das haben uns auch die Mannschaften bestätigt."Ergebnisübersicht 3. Wittlicher Handball Cup:Vorrunde, Gruppe A: Randers HK - SSG Bietigheim 20:27 (11:17), SSG Bietigheim - Borussia Dortmund 24:21 (10:12), Borussia Dortmund - Randers HK 21:21 (11:15)Gruppe B: HC Leipzig - Buxtehuder SV 23:20 (12:10), Bayer Leverkusen - Buxtehuder SV 24:27 (13:13), Bayer Leverkusen - HC Leipzig 23:25 (9:13)Halbfinals: Bietigheim - Buxtehuder SV 26:24 (12:12), HC Leipzig - Borussia Dortmund 30:26 (14:13), Spiel um Platz fünf Randers HK - Bayer Leverkusen 31:30 (15:14), Spiel um Platz 3: Buxtehuder SV - Borussia Dortmund (13:13), Finale: SSG Bietigheim - HC Leipzig 37:20 (18:10)Beste Turnierspielerin: Mie Hojlund (Randers), Beste Torfrau: Clara Woltering, Wahl zum Publikumsliebling: Karolina Kudlacz-Gloc (Leipzig)

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