Tierische Wandlung: Aus der Biene wird eine Mieze

Mit 27 Jahren zählt sie zu den Routiniers in der jungen "Miezen"-Mannschaft: Neuzugang Lydia Jakubisova soll nicht nur Tore werfen, sondern auch die Talente führen. Dass sie in Trier landete, kam für die Slowakin eher überraschend.

Trier. (BP) Der Schock traf sie völlig unvermittelt. Lydia Jakubisova war gerade auf Heimaturlaub in der Slowakei, als das Telefon klingelte. "Du musst dir einen neuen Verein suchen, wir sind insolvent", hieß es sinngemäß am anderen Ende der Leitung. Der bisherige Bundesliga-Club der 27-Jährigen, die "Rhein Main Bienen" aus Sulzbach (bei Aschaffenburg), erhielt keine Lizenz mehr. "Ich war völlig überrascht", sagt Jakubisova heute, "aber ich wollte weiter in Deutschland spielen." Da kam es gerade recht, dass sich kurze Zeit später die Trierer "Miezen" meldeten. "Dann ging es ziemlich schnell - und mein Vertrag war unterschrieben", sagt die Rückraumspielerin über ihren Wechsel. In Sulzbach wäre sie gerne geblieben, "wir hatten viele Freunde, und ich wollte eigentlich nicht so schnell umziehen, gerade wegen meiner Familie".

Die Familie sind ihr Mann und ihre dreijährige Tochter Liliana. Die drei haben nun eine Wohnung mit Garten in Pellingen bezogen. "Wir mögen es ländlich, sind keine Stadtmenschen", sagt Jakubisova. Doch in der "Großstadt Trier" soll die Linkshänderin nun zur Nachfolgerin von Svetlana Mozgowaia werden. "Ich bin keine Torjägerin wie Nadja Nadgornaja, aber ich hoffe, dass ich den Miezen auch anders helfen kann." In den ersten Testspielen hat sie ihre Torgefahr aber schon gezeigt, vor allem im direkten Duell gegen Abwehrspielerinnen hat sie Stärken, zudem verfügt die 66-fache slowakische Nationalspielerin über ein gutes Auge für ihre Mitspielerinnen. MJC-Trainerin Ildiko Barna hat sie bereits begeistert: "Sie ist eine absolut mannschaftsdienliche Spielerin, die sich sehr schnell integriert hat. Sie wird unserem jungen Team auf jeden Fall weiterhelfen."

Jakubisova hofft darauf, dass ihre neue Mannschaft positiv überraschen wird: "Ich denke, dass wir in der Liga gut mithalten können." Und die Slowakin will langfristig planen - obwohl sie wie alle Neuzugänge nur einen Ein-Jahres-Vertrag erhielt. "Wenn es passt, will ich hier heimisch werden." Wie gesagt, alljährliche Umzüge sind nicht die Sache von Familie Jakubisova.

Miezen-Ecke

Testspiele abgesagt: Weil mit Nadja Nadgornaja (Steißbein-Prellung), Svenja Huber (Fußverletzung), Steffie Egger (Meniskus-Operation) und Willemjin Karsten (Rückenprobleme) vier Spielerinnen verletzt ausfallen und zudem Caroline Thomas bei der Junioren-EM weilt, haben die "Miezen" die fürs Wochenende geplanten Testspiele in Bad Wildungen (Nordhessen) gegen die Gastgeber sowie Bundesligist Sindelfingen absagen müssen. "Wir werden zu Hause trainieren - mit denen, die nicht angeschlagen sind", sagt MJC-Trainerin Ildiko Barna. (BP)

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