Trainingsplan statt Plätzchen

Am Sonntag steht für die Trie rer "Miezen" das erste Pflichtspiel nach der sechswöchigen EM-Pause in Oldenburg an. Die Mannschaft geht gut gerüstet in den zweiten Saisonabschnitt - und träumt weiter von Pokal-Final-Four und Meisterschafts-Play-offs.

 Plätzchen backen: „Miezen“-Rückraumspielerinnen Silvia Hofman geht optimistisch in den Rest der Saison. TV-Foto: Funkbild

Plätzchen backen: „Miezen“-Rückraumspielerinnen Silvia Hofman geht optimistisch in den Rest der Saison. TV-Foto: Funkbild

Trier. Silvia Hofman arbeitet neben dem Sport als Konditorin. Klar, dass sie vor den Weihnachtstagen eine Menge Arbeit hat. Aber die selbst gebackenen Plätzchen auch essen? "Ich backe lieber", meint die Niederländerin in Diensten der Trierer "Miezen". Denn das Verspeisen von weihnachtlichen Köstlichkeiten - zumindest in Übermaßen - steht bei den Handballerinnen über die Festtage auf der Tabuliste. Denn am 28. Dezember geht die Saison mit dem letzten Hinrundenspiel beim VfL Oldenburg weiter. "Jede Spielerin hat ihren individuellen Trainingsplan mit Laufeinheiten bekommen. Ich hoffe, dass sich auch alle daran halten", meint MJC-Trainerin Ildiko Barna: "Gelegentlich sollten sie sich auch mal auf die Waage stellen."

Bis zum gestrigen Sonntag lief die sechswöchige "Zwischenvorbereitung" in der EM-Pause, bis zum ersten Weihnachtstag haben die Spielerinnen nun frei, am 26. Dezember stehen bereits zwei Trainingseinheiten an. Selbst vor dem Sonntagsspiel wird morgens in Oldenburg noch trainiert. "Wir haben in der spielfreien Zeit richtig hart gearbeitet", sagt auch Silvia Hofman: "Wir sind auf einem guten Weg." Wie ihre Mannschaftskameradinnen hegt sie weiter die Hoffnung, in dieser Saison richtig anzugreifen: "Wir haben es selbst in der Hand, uns für das Pokal-Final-Four und die Liga-Play-offs zu qualifizieren." In der Liga liegen die "Miezen" zwei Punkte hinter einem Play-off-Platz, könnten mit einem Sieg in Oldenburg mit dem Tabellendritten gleichziehen. Im Pokal wartet am 3. Januar das Achtelfinale gegen den Frankfurter FHC in eigener Halle - bei einem Erfolg würde noch ein Sieg zum Endturnier in Riesa fehlen. "Es ist alles offen, aber ich denke, unsere Tendenz zeigt nach oben", sagt Kreisläuferin Stefanie Egger. Auf ihr lastet in den kommenden drei Monaten zusätzliche Arbeit, nachdem die zweite Kreisläuferin Silvia Solic nach einer Schulteroperation bis März ausfällt. "Wir wollen diesen Verlust durch Caroline Thomas aus der zweiten Mannschaft kompensieren", sagt Barna: "Sie steht zwar mitten im Abitur, aber ich denke, sie kann die Belastungen meistern. In der Abwehr hat sie Fortschritte gemacht, im Abschluss muss sie sich noch steigern." Laut Barna lief die Solic-Operation besser als erwartet, dennoch wird sie wohl bis zum Frühjahr brauchen, bis sie wieder auflaufen kann.

In den vergangenen sechs Wochen absolvierten die "Miezen" insgesamt zehn Freundschaftsspiele - Höhepunkte waren die Siege gegen den französischen Meister Metz und die Schweizer Nationalmannschaft. "Die Ergebnisse waren eher zweitrangig, viel wichtiger ist mir, dass die Mannschaft immer mehr zusammenwächst", meint die Trainerin, die zudem einige neue Abwehrvarianten testete. Besonders zufrieden ist sie, dass die "Miezen" mit mehr Tempo spielen und verstärkt auf Gegenstöße setzen. "Diese einfachen Tore haben uns bislang gefehlt."

Und nun will sie mit der "positiven Energie", die sie in der Vorbereitung verspürt hat, die Mannschaft nach oben führen: "Ich war noch nie als Trainerin in Riesa, und auch in der Liga ist alles möglich."

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