Unerklärlicher Einbruch

Der Weg führt nach unten: Nach dem 26:29 (14:8) beim Tabellenletzten Erfurt - der dritten Niederlage in Folge - ist der Abstand der Trierer "Miezen" zu den Abstiegsrängen geschrumpft. Dabei hatte Trier zwischenzeitlich mit sieben Toren geführt.

Erfurt. Als der Schlusspfiff ertönte und die 800 Erfurter Fans ihre Mannschaft frenetisch feierten, konnte sich auf Trierer Seite niemand erklären, warum nicht die Gäste jubelten. 31 Minuten hatten die "Miezen" das Spiel beim zuvor sieglosen Schlusslicht dominiert, hatten nach zehn Treffern in Serie 15:8 geführt, ehe die Mannschaft zum wiederholten Male in dieser Saison nach der Pause einbrach.

Die Niederlagen gegen Frankfurt/Oder, Blomberg sowie der Punktverlust gegen Nürnberg waren nach dem exakt gleichen Strickmuster passiert. Starke erste Hälfte, schwacher Start nach der Pause, Faden verloren. So auch in Erfurt. "Ich kann mir das nicht erklären. Diese Niederlage müssen wir uns selbst ankreiden. Das ist mir ein Rätsel", sagte MJC-Vorstand Martin Rommel, der unumwunden zugibt: "Wir stecken fast schon im Abstiegskampf." So drastisch sieht es Trainerin Ildiko Barna (noch) nicht: "Wir können nun im Pokal in Bannberscheid Selbstvertrauen und Sicherheit gewinnen. Und ich habe auch in Erfurt eine Qualitätssteigerung gesehen. Wir müssen aber lernen, besser mit Druck umzugehen und nicht ins Chaos zu verfallen."

Dabei hatten die Triererinnen den anfangs nervösen Erfurtern eigentlich schon den Zahn gezogen. Die vor dem Wechsel starke Torfrau Maike März parierte drei Siebenmeter, Svetlana Mozgowaia traf nach Belieben, nach 31 Minuten und dem 15:8 schien alles klar. Doch dann: Ein technischer Fehler reihte sich an den nächsten, beste Chancen - vor allem von den Kreisläuferinnen Solic und Egger - wurden vergeben, zudem hatte Ex-"Miezen"-Trainer Dago Leukefeld ein gutes Händchen, als er Alexandra Uhlig aufs Feld beorderte. Acht Tore in den zweiten 30 Minuten von ihr waren entscheidend. Nach nur 14 Minuten war der Vorsprung dahin, der THC glich zum 19:19 aus, ging in Führung und baute den Vorsprung sogar auf 26:23 (57.) aus. Doch trotz aller Fehler hatte die MJC noch die Chance auf einen Punkt. Beim 25:26 hatte Trier den Ball, doch statt geduldig zu warten, schloss Silvia Hofman zu schnell ab, Ballverlust, Gegenstoß, 27:25, Entscheidung. "Wir alle sind super enttäuscht", gibt Barna zu, für die insgesamt acht vergebene freie Chancen in Hälfte zwei - gepaart mit zahlreichen Zeitstrafen - der Hauptgrund für die Niederlage waren.

Thüringer HC: Schanze, Bralo, Roch; Härdter (0), Atanasoska (0), Knytlovà (2/1), Bohm (4), Uhlig (8/4), Noveska (5), Dangel (5), Fabíkovà (4), Starèek (1).

DJK/MJC Trier: März, Monz; Egger (0), Nadgornaja (2), Roubinkova (5), Hofman (3), Mozgovaja (6), Pal (8/4), Pütz (0), Vallet (0), Arnosova (1), Eickhoff (0), Huber (0), Solic (1).

Schiedsrichter: Pritschow/Pritschow

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