Unter der Schwebebahn fühlt sich Trier verschaukelt

WUPPERTAL · Handball-Miezen verlieren 33:34 in Beyeröhde - und sehen die Schuldigen in den Schiedsrichterinnen.

WUPPERTAL (BP) Der Trainerin war die Lust auf einen Kommentar zum Spiel vergangen, und der Vorstand begann seine Bilanz mit dem Satz: "Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage." Die Trierer Miezen fühlten sich am Samstagabend bei der 33:34 (16:20)-Niederlage beim TV Beyeröhde extrem benachteiligt von den Schiedsrichterinnen Susanne Kruska und Sarah Lange. "Schiedsrichter haben die Aufgabe, ein Spiel zu leiten, sie sollen nicht entscheiden", drückte sich MJC-Vorstand Jürgen Brech zurückhaltend aus, sprach dann aber auch von "einigen unglaublichen Entscheidungen gegen uns, gerade in der Schlussphase". Mehrfach fühlte sich die MJC benachteiligt, zum Beispiel in den letzten Minuten, als Trier trotz Unterzahl mit 33:32 vorne lag, dann aber auch Dora Simon-Varga mit einer Zeitstrafe vom Feld musste. Beyeröhde nutzte dies eiskalt aus, um das Spitzenspiel des Dritten gegen den Vierten hauchdünn zu gewinnen."Ein Remis wäre verdient gewesen", meinte Brech, der insgesamt begeistert war von der gesamten Partie: "Das war ein echtes Spitzenspiel auf höchstem Niveau. Und unsere Spielerinnen haben allen Kommentaren aus den vergangenen Wochen getrotzt, sie hätte keine Lust mehr zu gewinnen. Es tut mir für die Mannschaft wirklich leid, dass sie aufgrund der Schiedsrichter mit leeren Händen nach Hause gefahren ist."Brech erkannte aber auch Fehler im Spiel der MJC, vor allem in der ersten Hälfte. Bis zum 13:12 lag Trier meist vorne oder die Partie war ausgeglichen - aber schon in dieser Phase offenbarten die Miezen Deckungsprobleme gegen den linken Rückraum von Beyeröhde. Und die lassen sich am Ende auch an Zahlen festmachen: Junioren-Nationalspielerin Ramona Ruthenbeck erzielte 13 Tore, die Ex-Mieze Natalie Adeberg steuerte sieben Treffer bei - und beide wechselten sich im linken Rückraum ab.Vor der Pause hielt Simon-Varga mit ihren Treffern dagegen, sieben ihrer neun Tore erzielte die Ungarin vor der Pause. Doch auch sie konnte nicht verhindern, dass Beyeröhde mit einer 7:1-Serie auf 19:14 davonzog. Nach 30 Minuten hieß es 20:16 für den Tabellendritten - aber dann legten die Miezen los: Nun waren es für allem Lucia Weibelova (insgesamt neun Tore) und Joline Müller (7), die verantwortlich für die Trierer Aufholjagd waren. In der 48. Minute war die Partie beim 27:27 wieder ausgeglichen, nach dem 30:32 wendeten Simon-Varga und Weibelova (2) das Blatt - doch am Ende half auch eine Auszeit 25 Sekunden vor Schluss nicht mehr zum Sieg.Das 33:34 war die dritte MJC-Niederlage in Folge, die vierte Niederlage in den letzten fünf Partien. Das Wort Aufstieg nimmt bekanntlich sowieso niemand mehr in den Mund in Trier. Zu ungewohnter Zeit am Freitag um 20 Uhr geht es nun weiter gegen die Kurpfalz-Bären aus Ketsch.DJK/MJC Trier: Kockler, Eckelt - Petrovska (0), Greinert (0), Houben (2), Czanik (2), Müller (7), Weibelova (9), Varga (9/4), Welter (4) - Beste Torschützinnen Beyeröhde: Ruthenbeck (13/3), Adeberg (7)

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