Verrücktes aus der Wundertüte

Alles spielt verrückt: Die Frauen-Handball-Bundesliga bleibt eine Wundertüte - und die Trie rer "Miezen" haben am Samstag mit einem Sieg über Leverkusen die Chance, das Feld weiter von hinten aufzurollen.

 Laura Steinbach (hier noch im MJC-Trikot) spielt mit Leverkusen in Trier. TV-Foto: Archiv/Funkbild

Laura Steinbach (hier noch im MJC-Trikot) spielt mit Leverkusen in Trier. TV-Foto: Archiv/Funkbild

Trier. Der HC Leipzig verliert mit zehn Toren Unterschied in Buxtehude, Frankfurt/Oder setzt sich ebenso überraschend in Oldenburg durch - der Tabellenführer der Frauen-Handball-Bundesliga hat nach neun Spielen schon sechs Minuspunkte: Beim zweiten Teil des Spieltags, den die "Miezen" mit einem Sieg gegen den Tabellenzweiten Göppingen eröffnet hatten, ging es am Mittwochabend weiter rund. Die Triere rinnen fielen mit 9:9 Punkten zwar auf Rang neun zurück, aber der Abstand zu Tabellenführer Leipzig beträgt nur drei Zähler. Die Devise lautet: Alles ist möglich! Denn am kommenden Spieltag, dem letzten vor der EM-Pause und dem vorletzten im Jahr 2008, treffen acht der neun bestplatzierten Mannschaften in direkten Duellen aufeinander.

Die "Miezen" empfangen dabei am Samstag (19.30 Uhr, Arena) den neuen Tabellenzweiten Leverkusen (12:6 Punkte) - und mit einem Sieg würde der Rückstand auf einen Punkt minimiert werden. Da sich die Konkurrenz gegenseitig die Punkte abjagen wird, ist der Sprung auf einen Play-off-Platz (Ränge eins bis vier) durchaus machbar - und wäre aus psychologischen Gründen eminent wichtig. Aber Bayer Leverkusen hat sich mittlerweile von einem zwischenzeitlichen Durchhänger erholt. "Wir hatten vier Spielerinnen bei Olympia, die kamen entweder verletzt oder frustriert nach Hause, und wir hatten nur eine Woche Vorbereitung. Dazu kommt der Fakt, dass unsere Halle abgerissen wurde, und wir daher ständig wandern mussten - so kam der schwache Start zustande", sagte Bayer-Trainerin Renate Wolf dem TV.

Wolf: "Es gibt keinen Favoriten in dieser Saison"



Die "Elfen" qualifizierten sich dank zwei deutlichen Siegen gegen St. Gallen (Schweiz) für das Achtelfinale im Europapokal der Pokalsieger und gewannen in der Liga am Mittwochabend 26:23 beim Schlusslicht Erfurt. Wie die "Miezen" steht Bayer auch im Achtelfinale des DHB-Pokals, wo Leverkusen bei Meister Nürnberg antreten muss. Weitere Parallele zu Trier: Auch Leverkusen leistete sich in der Liga eine Serie mit drei Niederlagen in Folge (gegen Frankfurt/Oder, Göppingen und Oldenburg) - allerdings gab Bayer sonst keine Punkte mehr ab, unter anderem gewann das Team von Renate Wolf die Auswärtsspiele bei den Topteams Leipzig und Nürnberg. Aufgrund dieser Stärke in fremden Hallen müssen die "Miezen" also gewarnt sein. Auch die Statistik der letzten beiden Spielzeiten spricht gegen Trier - alle vier Ligaspiele verloren die "Miezen", teilweise deutlich wie bei der 19:33-Heimniederlage vor 13 Monaten. Aber Wolf betont: "Es gibt keinen Favoriten, weder in der gesamten Liga, noch im Spiel am Samstag. Trier hat den besseren Rückraum, und wir haben einige Verletzungssorgen." Nach einer Knie-Verletzung kommt Ex-"Mieze" Laura Steinbach bei den "Elfen" immer mehr in Fahrt, gegen Erfurt traf sie sechs Mal.

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