Wer heil ankommt, hat schon gewonnen

Monte Carlo/Platten · Drei Piloten aus der Region sind ab Mittwoch, 28. Januar, bei der Rallye Monte Carlo für historische Fahrzeuge am Start. Ihr Hauptziel ist, das Abenteuer zu meistern und heil im Ziel anzukommen.

 In diesem 50 Jahre alten Alfa Giulia Super startet der Plattener Axel Weinand in diesem Jahr gemeinsam mit Fahrer Rudolf Hoffmann bei der Rallye Monte Carlo für historische Fahrzeuge. Foto: HRRT

In diesem 50 Jahre alten Alfa Giulia Super startet der Plattener Axel Weinand in diesem Jahr gemeinsam mit Fahrer Rudolf Hoffmann bei der Rallye Monte Carlo für historische Fahrzeuge. Foto: HRRT

Monte Carlo/Platten. Die Nacht der langen Messer, der Schnee, die Herausforderung mit teilweise 50 Jahre alten Fahrzeugen auf weltbekannten Wertungsprüfungen zu bestehen und Mensch und Maschine aufs Extremste zu beanspruchen - das ist der alljährliche Reiz für drei Rallyepiloten von der Mosel. Gerhard und Frank Richter aus Kröv, Axel Weinand aus Platten sowie Günter Meierer aus Osann-Monzel (alle Kreis Bernkastel-Wittlich) gehen ab Mittwoch, 28. Januar, zum wiederholten Male bei der Rallye Monte Carlo für historische Fahrzeuge an den Start.
Über 50 Jahre alte Fahrzeuge


In Glasgow, Kopenhagen, Turin, Barcelona und Reims machen sich 317 teilweise über 50 Jahre alte Rallyefahrzeuge auf die Sternfahrt nach Monte Carlo, wo am Samstag, 31. Januar, die Mutter aller Rallyes beginnt - nur eine Woche, nachdem dort die Rallye-Weltmeisterschaft 2015 mit dem ersten Lauf gestartet ist.
Im Gegensatz zu Weltmeister Sébastien Ogier & Co. geht es bei den historischen Fahrzeugen aber nicht darum, die Wertungsprüfungen am schnellsten zu beenden, sondern möglichst gleichmäßig durch die Kontrollpunkte zu fahren. Dazu sind die "Rallye-Veteranen" in verschiedene Klassen eingeteilt, für jede Klasse wurde eine Durchschnittsgeschwindigkeit ermittelt - und wer am nächsten an diese Sollzeit herankommt, hat gewonnen. Nach einjähriger Pause sind Vater Gerhard Richter (81 Jahre alt) und sein Sohn Frank (44) wieder in Monte Carlo dabei.
Der frühere DDR-Rallyemeister, der jahrelang einen über 50 Jahre alten Wartburg steuerte, hat sein Fahrzeug, aber nicht die Marke gewechselt: Der Wartburg 353 ist Baujahr 1970 und verfügt über 60 PS. Nachdem zuletzt der Sohn am Lenkrad saß und der Vater sein Co-Pilot war, wurden für die Histo Monte 2015 die Rollen getauscht.
Bereits zum sechsten Mal ist Axel Weinand in Monte Carlo bei der Monte dabei - ebenfalls in einem anderen Fahrzeug als im Vorjahr. Nach einem Käfer und einem Kadett geht er mit seinem Fahrer Rudolf Hoffmann aus Gunzenhausen anno 2015 mit einem 50 Jahre alten Alfa Giulia Super an den Start.
Die größte Erfahrung in Sachen Monte Carlo hat Günter Meierer, der mit seiner zehnten Teilnahme ein kleines Jubiläum feiert. Der Osanner und sein Fahrer Gert Pierer aus Salzburg, die 2008 den zweiten Platz im Gesamtklassement erreicht hatten, chauffieren einen 170 PS starken Porsche 924 (Baujahr 1979). Alle vier starten gemeinsam im deutschen Team HRRT, das vor zwei Jahren die Mannschaftswertung gewonnen hatte.
Und alle hoffen trotz der extrem selektiven Strecke darauf, in der Nacht vom 3. auf den 4. Februar die Zielrampe in Monte Carlo zu überqueren - und zuvor die berühmteste aller Wertungsprüfungen, die Nacht der Langen Messer, unbeschadet zu überstehen. BP

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